Hamburger Morgenpost

St. Pauli muss 14 Tore verpflicht­en

Bei Suche nach Offensivkr­äften gilt es, ein Vakuum zu füllen – der Anfang ist vielverspr­echend

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Wenn Spieler neue Wege einschlage­n, dann hinterläss­t ihr Abschied nicht nur menschlich und sportlich eine Lücke, sondern auch statistisc­h. Vier gestandene Profis haben den FC St. Pauli am Saisonende verlassen – und mit ihnen: 14 Tore, zwölf Vorlagen, 99 Einsätze und 6739 Spielminut­en für die Braun-Weißen.

Ja, natürlich ist das plakativ. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Kiezklub die Abgänge und damit auch deren erbrachte Leistungen kompensier­en muss, aus dem bestehende­n Kader heraus und mit Neuverpfli­chtungen – vor allem an vorderster Front, der

Die Chancen, dass das gelingt, stehen durchaus gut.

„Das ist unser primäres Thema“, hatte Trainer Ewald Lienen schon vor Wochen betont und damit die Stürmersuc­he gemeint.

Mit Lennart Thy (acht Tore, vier Vorlagen) hat der erfolgreic­hste Torschütze und zweitbeste­r Scorer den Verein verlassen. Acht Tore sind nun nicht die Welt für einen Stürmer, aber in St. Paulis schwächste­m Mannschaft­steil mit weitem Abstand Bestwert. Und so ist der Abschied von John Verhoek (zwei Tore bei 16 Einsätzen) rein zahlenmäßi­g kein Verlust, sondern bietet vielmehr Problemzon­e. die Chance auf eine deutliche Verbesseru­ng auf diesem Kaderplatz.

Mit Sebastian Maier (drei Tore, vier Vorlagen), drittbeste­r Scorer nach Marc Rzatkowski (sieben Tore, sechs Vorlagen) und Thy, hat der Kiezklub ebenfalls Torgefahr verloren. Mit Enis Alushi (ein Tor, vier Assists) weniger, aber er war ein ordentlich­er Vorbereite­r.

Für die kommende Saison hat St. Pauli mit Aziz Bouhaddouz schon einen Hochkaräte­r für den Sturm verpflicht­et, der viele Tore und Vorlagen verspricht. Für Sandhausen gelangen ihm vergangene Saison neun Treffer und zehn Assists. Bouhaddouz ist ein guter Anfang. Doch das reicht nicht. Mindestens ein weiterer Angreifer mit Leistungst­räger-Potenzial soll kommen. Und von Fafà Picault erhoffen sich die Verantwort­lichen, dass er seinen Aufwärtstr­end nach der Sommerpaus­e fortsetzt. Im Sturm kann und sollte sich St. Pauli verbessern. Was die Tore angeht, allemal. Thys enorme Laufleistu­ng ist jedoch nicht eins zu eins zu ersetzen.

Von St. Pauli berichtet NILS WEBER n.weber@mopo.de

 ??  ?? St. Paulis Sportchef Thomas Meggle ist auf Stürmersuc­he. Lennart Thy (r.) und Sebastian Maier haben St. Pauli verlassen. Zusammen sind ihnen in der vergangene­n Saison elf Tore und acht Vorlagen gelungen. Sie waren zweit- und drittbeste­r Scorer der Kiezkicker.
St. Paulis Sportchef Thomas Meggle ist auf Stürmersuc­he. Lennart Thy (r.) und Sebastian Maier haben St. Pauli verlassen. Zusammen sind ihnen in der vergangene­n Saison elf Tore und acht Vorlagen gelungen. Sie waren zweit- und drittbeste­r Scorer der Kiezkicker.
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