Der Zarte und der Harte
Die Superstars bekämpfen sich im NBA-Finale zwischen Golden State und Cleveland
Die beiden Hauptdarsteller im NBA-Finale könnten kaum unterschiedlicher sein. Stephen Curry von den Golden State Warriors ist ein schmaler Ballstreichler, LeBron James von den Cleveland Cavaliers ein Kraftpaket.
Steht Curry neben James, sieht er aus wie ein Schuljunge. Schmal, weich, fast unscheinbar, ganz anders als der großflächig tätowierte vor Kraft strotzende Rivale mit den tiefen Falten und der hohen Stirn. Auch spielerisch sind die Unterschiede zwischen den weltbesten Basketballern enorm – und das macht das anstehende Finale in der Profiliga NBA aus.
Wenn beim Auftakt in der Nacht zum Freitag wie im Vorjahr Meister Golden State Warriors und Vizemeister Cleveland Cavaliers in den Kampf um die Larry O'Brien Trophy einsteigen, sind die Augen vor allem auf die beiden Hauptdarsteller gerichtet. Das heiße Duell elektrisiert.
Curry (Warriors) wie James (Cavaliers) sind die Anführer ihrer Teams. Jederzeit in der Lage, im Alleingang für die Entscheidung zu sorgen. Im Vorjahr hatte Golden State das bessere Ende für sich. Es spricht einiges dafür, dass es diesmal ähnlich läuft.
Die Warriors haben eine sensationelle Hauptrunde mit 73 Siegen aus 82 Spielen hinter sich – Rekord in der seit 1946 bestehenden NBA. Auch die Buchmacher sehen den Meister vorn. „Das kümmert mich nicht. Underdog, Overdog, das ist doch dummes Zeug“, sagte James. Vor dem Gegner hat er aber gehörigen Respekt: „Es ist ein unglaubliches Team. Hut ab.“Modellathlet James (31), steht zum sechsten Mal nacheinander im Finale. Das hat seit 50 Jahren kein Spieler mehr geschafft. Zwei Mal gewann er mit Miami, drei Mal ging er leer aus. Auf den ersten Titel mit Heimatklub Cleveland wartet James .
Curry (28) will, dass das so bleibt. Es wird spannend, welcher der Superstars der Serie seinen Stempel aufdrücken kann. Davon wird einiges abhängen, wenn der Harte und der Zarte sich messen. Stephen Curry (l., Golden State) im Duell mit LeBron James (Cleveland).