Feueranschlag auf 15 Stretch-Limousinen
Vor fünf Wochen brannten schon die Autos der Konkurrenz
Kann das Zufall sein? Feuerteufel haben den riesigen Fuhrpark eines Limousinen-Service in Lohbrügge abgefackelt – dabei brannten bereits vor fünf Wochen die Fahrzeuge eines Konkurrenten! „Deinelimo.de“heißt der Service von Zuleikha N. (31), den sie gemeinsam mit ihrem Mann Hamid (35) leitet. Ihre Flotte, bestehend aus drei Party-Bussen und neun riesigen Strech-Limos, parkt die Flugzeugbau-Ingenieurin auf angemieteten Parkplätzen auf dem Gelände eines Kfz-Betriebs am Rudorffweg. Gestern der große Schock. Gegen 3.10 Uhr morgens zünden auf dem Gelände unbekannte Täter insgesamt 15 Fahrzeuge an. Darunter zwei Busse und sechs Limos von Zuleikha N. Zeugen, die nur drei brennende Autos im Vorderbereich sehen, alarmieren die Feuerwehr. Erst als die Retter anrücken, bemerken sie, dass hinter der Halle zwölf weitere Au-
tos lichterloh brennen. Die Feuerwehrmänner rufen Verstärkung. Drei Fahrzeuge, die einen Gasantrieb haben, lassen sie wegen Explosionsgefahr gezielt ausbrennen. Auch auch die weiteren Fahrzeuge brennen trotz der Löscharbeiten teils komplett aus. Aber wer hat es auf den Limousinen-Service abgesehen? Brandexperten nahmen gestern die Ermittlungen auf dem Gelände auf, untersuchten die zerstörten Fahrzeuge auf Hinweise. Schnell wird klar: Das Feuer wurde an mindestens zwei Stellen gelegt. Wie viele Fahrzeuge direkt angezündet wurden, war gestern noch offen.
Merkwürdig: Erst Ende April wurden an der Straße Randersweide in Bergedorf zwei Limousinen des Anbieters „Clublimo.de“angezündet? Der Betreiber, der anonym bleiben will, glaubt nicht an einen Zufall. „Damals dachte ich erst, dass es vielleicht jemand war, der mich nicht mag“, sagt er zur MOPO. „Jetzt denke ich, dass das die Konkurrenz war.“Polizeisprecher Holger Vehren: „Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Wir prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt.“
„Clublimo.de“und „Deinelimo.de“hätten untereinander laut des Betreibers keine Schwierigkeiten. „Wir sind befreundet.“Nach der Attacke auf seine Firma blieb der Mann auf den Kosten sitzen. „Wegen Personenbeförderung ist die Versicherung teuer. Die Haftpflicht kostet pro Fahrzeug 270 Euro im Monaten. Vollkasko konnte ich mir nicht leisten. Den Schaden von 50 000 Euro muss ich jetzt selbst tragen.“