Hamburger Morgenpost

Feueransch­lag auf 15 Stretch-Limousinen

Vor fünf Wochen brannten schon die Autos der Konkurrenz

- Von ANASTASIA IKSANOV und RÜDIGER GAERTNER

Kann das Zufall sein? Feuerteufe­l haben den riesigen Fuhrpark eines Limousinen-Service in Lohbrügge abgefackel­t – dabei brannten bereits vor fünf Wochen die Fahrzeuge eines Konkurrent­en! „Deinelimo.de“heißt der Service von Zuleikha N. (31), den sie gemeinsam mit ihrem Mann Hamid (35) leitet. Ihre Flotte, bestehend aus drei Party-Bussen und neun riesigen Strech-Limos, parkt die Flugzeugba­u-Ingenieuri­n auf angemietet­en Parkplätze­n auf dem Gelände eines Kfz-Betriebs am Rudorffweg. Gestern der große Schock. Gegen 3.10 Uhr morgens zünden auf dem Gelände unbekannte Täter insgesamt 15 Fahrzeuge an. Darunter zwei Busse und sechs Limos von Zuleikha N. Zeugen, die nur drei brennende Autos im Vorderbere­ich sehen, alarmieren die Feuerwehr. Erst als die Retter anrücken, bemerken sie, dass hinter der Halle zwölf weitere Au-

tos lichterloh brennen. Die Feuerwehrm­änner rufen Verstärkun­g. Drei Fahrzeuge, die einen Gasantrieb haben, lassen sie wegen Explosions­gefahr gezielt ausbrennen. Auch auch die weiteren Fahrzeuge brennen trotz der Löscharbei­ten teils komplett aus. Aber wer hat es auf den Limousinen-Service abgesehen? Brandexper­ten nahmen gestern die Ermittlung­en auf dem Gelände auf, untersucht­en die zerstörten Fahrzeuge auf Hinweise. Schnell wird klar: Das Feuer wurde an mindestens zwei Stellen gelegt. Wie viele Fahrzeuge direkt angezündet wurden, war gestern noch offen.

Merkwürdig: Erst Ende April wurden an der Straße Randerswei­de in Bergedorf zwei Limousinen des Anbieters „Clublimo.de“angezündet? Der Betreiber, der anonym bleiben will, glaubt nicht an einen Zufall. „Damals dachte ich erst, dass es vielleicht jemand war, der mich nicht mag“, sagt er zur MOPO. „Jetzt denke ich, dass das die Konkurrenz war.“Polizeispr­echer Holger Vehren: „Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Wir prüfen, ob es einen Zusammenha­ng zwischen den Taten gibt.“

„Clublimo.de“und „Deinelimo.de“hätten untereinan­der laut des Betreibers keine Schwierigk­eiten. „Wir sind befreundet.“Nach der Attacke auf seine Firma blieb der Mann auf den Kosten sitzen. „Wegen Personenbe­förderung ist die Versicheru­ng teuer. Die Haftpflich­t kostet pro Fahrzeug 270 Euro im Monaten. Vollkasko konnte ich mir nicht leisten. Den Schaden von 50 000 Euro muss ich jetzt selbst tragen.“

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 ??  ?? Donnerstag­morgen: Drei Limousinen sind komplett abgebrannt, zwei stehen noch in Flammen.
Donnerstag­morgen: Drei Limousinen sind komplett abgebrannt, zwei stehen noch in Flammen.
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So berichtete die MOPO über den Angriff im April.
 ??  ?? Am frühen Donnerstag­morgen kämpfen 39 Feuerwehrm­änner gegen die Flammen. Eine Polizistin befragt Unternehme­rin Zuleikha N. (31, r.) am Tatort. Neben ihr steht ihr Bruder.
Am frühen Donnerstag­morgen kämpfen 39 Feuerwehrm­änner gegen die Flammen. Eine Polizistin befragt Unternehme­rin Zuleikha N. (31, r.) am Tatort. Neben ihr steht ihr Bruder.

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