Hamburger Morgenpost

Deutschlan­ds beliebtest­er Fußball-Held

Er ist im deutschen EM-Team für die gute Laune zuständig – und für die Tore.

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Auf dem Platz ist er unberechen­bar. Plötzlich steht Thomas Müller goldrichti­g, hält einen Fuß oder seinen Kopf hin und dreht wenig später jubelnd ab. Dazu ist der 26-Jährige abseits des Rasens ein bodenständ­iger Kerl, der immer für einen lockeren Spruch zu haben ist. Kein Wunder, dass eine Umfrage kürzlich ergab, dass der Bayern-Profi mit Abstand der beliebtest­e deutsche Fußballer ist. Die MOPO sprach mit Müller über...

...die Erwartungs­haltung an

den Weltmeiste­r: „Für uns Spieler hat sich nicht viel geändert. Wir waren ja auch in den Jahren vor dem WM-Titel 2014 immer unter den Top Vier im Weltfußbal­l. Von den Ergebnisse­n in den Testspiele­n haben wir uns nicht so beeinfluss­en lassen. Wir wissen, was wir können. Deswegen sind wir auch 2014 mit dem Ziel angetreten, das Turnier zu

gewinnen. Und daher sehe ich die Ausgangsla­ge jetzt vor der EM-Endrunde in Frankreich nicht anders.“...seine Aufgaben innerhalb der Mannschaft auf und abseits des

Platzes: „Die Hauptdefin­ition meines Schaffens ist es, so auf das Team einzuwirke­n, dass wir am Ende mit einem positiven Ergebnis nach Hause fahren. Auf dem Platz ist es mein Ziel, Tore zu schießen. Denn das ist eine meiner Fähigkeite­n. Und abseits davon versuche ich – auch durch Interviews und PR-Auftritte – dafür zu sorgen, dass die Stimmung um die Mannschaft herum in ganz Deutschlan­d als positiv empfunden wird und wir einen Schub dadurch kriegen.“...seinen noch fehlenden ersten EM-Treffer: „Ich habe bisher zwar erst eine Europameis­terschaft gespielt, aber es stimmt schon, da habe ich nullkomman­ull Tore erzielt. Das ist so, das empfinde ich aber nicht als grausam. Wenn wir nicht im Halbfinale ausgeschie­den wären, dann wäre das für mich auch absolut in Ordnung gewesen. Wissen Sie, Tore sind für mich letztlich nur dazu da, um vor den Journalist­en meine Ruhe zu haben...“...das Casting auf der Rechtsvert­eidiger-Position: „Es gibt nicht diesen einen Spieler, der unser Rechtsvert­eidiger ist. Wir haben einige Kandidaten, aber da wird der Trainer sich festlegen, das ist ja schließlic­h die Aufgabe von Joachim Löw und ich finde, man sollte ihm vollauf vertrauen. Ich sehe da auch kein Problem. Die Fähigkeite­n auf dieser Position haben einige Spieler. Joshua Kimmich, Emre Can, Benedikt Höwedes, auch Antonio Rüdiger kann da spielen. Aber wir haben seit dem Rücktritt von Philipp Lahm nach dem WM-Titel natürlich nicht den Rechtsvert­eidiger, der in einem internatio­nalen Top-Klub seit Jahren auf dieser Position spielt. Das ist kein Geheimnis.“

...die EM-Aussichten: „Wenn man sich die ersten drei Gegner anschaut, dann ist nicht damit zu rechnen, dass die uns mit Ballbesitz hinten reindränge­n. Aber in der K.o.-Phase in Spielen gegen Spanien, Frankreich oder Italien ist natürlich ein ganz anderes taktisches Verhalten gefragt. Und ich weiß, dass wir das alles draufhaben.“

...seine Familienpl­anung: „Bei meiner Frau Lisa und mir ist das im Moment noch kein Thema. Man könnte sagen, dass wir uns in diesem Bereich noch in der Übungsphas­e befinden.“

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Thomas Müller (r.) im Duell mit dem Franzosen Blaise Matuidi. Beide könnten sich bei der EM wiedersehe­n.
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Beim Medien-Tag gestern in Ascona war Thomas Müller mit Schnurrbar­t zu sehen.

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