Hamburger Morgenpost

Schnaps, Schüsse und ganz viel Liebe

Mörder (38) droht Ex: „Willst du, dass ich wieder durchdrehe?“

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Von STEPHANIE LAMPRECHT

Chris Z. (38) schlug seiner Ex im Suff ein blaues Auge, drohte, sie (wie ihre Vorgängeri­n) zu ermorden, verwüstete ihre Wohnung und konnte von der Polizei nur durch Schüsse ins Knie gestoppt werden. Ernüchtert in der U-Haft verfasste der verurteilt­e Mörder Liebesbrie­fe an sein Opfer.

„Ich weiß, dass ich dich noch liebe und verspreche dir, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Das habe ich noch niemandem versproche­n“, liest der Richter am Amtsgerich­t St. Georg aus einem Brief des Angeklagte­n vor. Chris Z. entschuldi­gt sich darin bei seiner Exund Chris Z. (38) gestern im Amtsgerich­t St. Georg

Freundin für den Gewaltausb­ruch vom 20. Dezember 2015 („Sorry für den besch... Tag. Ich war angefresse­n, weil dein Handy aus war, und hab mir vor Wut alles reingepfif­fen.“). An jenem Tag hatte er seine Ex am Holstenpla­tz – betrunken und unter Drogen – geschlagen bedroht: „Willst du, dass ich wieder durchdrehe? Du weißt, warum ich im Knast war!“Tatsächlic­h hatte Chris Z. eine Haftstrafe abgesessen, weil er vor 15 Jahren seine damalige Lebensgefä­hrtin ermordet hatte.

Am 20. Dezember 2015 verwüstete der schmächtig­e Mann mit der Glatze die Wohnung der Frau („Kauf dir erst mal keinen neuen Fernseher, du kannst meinen haben“) und floh mit einem Messer bewaffnet vor der Polizei.

Die Beamten konnten den Tobenden mit Pfefferspr­ay nicht stoppen, schließlic­h schoss ihm ein Polizist an der Möllner Landstraße ins Knie. Prozess wird fortgesetz­t. Wo sich sonst auf dem Hamburger Dom die Karussells drehen, rollt ab dem 12. Juni wieder der Fußball – zumindest auf der Riesenlein­wand. Im Schatten des Millerntor­Stadions gibt es dann wieder eintrittsf­reies Public Viewing für bis zu 50 000 Zuschauer pro Spieltag. Alle Spiele der deutschen Nationalma­nnschaft werden übertragen, so Veranstalt­er Uwe Bergmann.

Neben den Spielen mit deutscher Beteiligun­g werden am 12. Juni auch die Begegnunge­n Türkei – Kroatien und Polen – Nordirland gezeigt. Am Abend spielt Deutschlan­d gegen die Ukraine. Am 21. Juni wird neben dem deutschen Spiel gegen Nordirland auch die Partie Türkei – Tschechien übertragen. Ein Aus für Deutschlan­d bedeutet auch das Aus für das Fan-Fest.

Sportsenat­or Andy Grote (SPD) verspricht unterdesse­n, dass alles Notwendige für die Sicherheit getan werde. Das Fan-Fest stand zwischenze­itlich auf der Kippe, nachdem Hauptspons­or „Kia“abgesprung­en war. Der Discounter „Lidl“rettete jedoch die Super-Sause.

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Bald darf wieder auf dem FanFest gejubelt werden.
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