Diven im Zickenkrieg
Désirée Nick und Manon Straché werden in „Bette & Joan“gefeiert
Die künstlerische Leiterin der Schlumper, Anna Pongs-Laute (39) Stutenbissigkeit: Wenn Frauen um die Spitze kämpfen, versuchen sie, einander wegzubeißen. So die legendären Hollywood-Stars Bette Davis und Joan Crawford. Das Drama der Erzrivalinnen zwischen Existenzangst und Ruhmsucht schildert „Bette & Joan“(von Anton Burge) am Ernst-Deutsch-Theater mit Désirée Nick und Manon Straché.
Den TV-Stars in den Rollen der Filmstars gelingt ein hinreißend gespielter Zickenkrieg, den das Premierenpublikum mit langem Applaus feierte. Das Stück zeigt Bette und Joan in ihren Künstlergarderoben. Die beiden bereiten sich auf den nächsten Dreh vor. Dabei lernen die Zuschauer die Frauen in ihrer inneren Zerrissenheit, ihren Widersprüchen, ihrer Sehnsucht nach Liebe – aber auch in ihrem Hass auf die Konkurrentin kennen.
Sie hätten Freundinnen sein können, betont die gelungene Inszenierung (Regie: Folke Braband) immer wieder. Was die beiden Oscarpreisträgerinnen – bei aller Gegensätzlichkeit der Temperamente – Der Maler Uwe Bender (73, oben) und seine Werke: ein Selbstporträt, das er extra für die Ausstellung anfertigte (2016), „Dinosaurier“(2002) und „Die Braut haut“(1993) gemeinsam haben, ist ihr eiserner Wille, sich in der Männerwelt durchzuboxen: die impulsive Charakterdarstellerin Davis durch Talent, die glamouröse Giftspritze Joan Crawford über die Besetzungscouch. Letztere ist eine Paraderolle für Nick, die ihre langen Beine zeigen darf, während Straché selbstbewusst die uneitle Davis interpretiert. Ein kurzweiliger Abend, der auch einen Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik wirft.
Ernst-Deutsch-Theater: bis 10.7., 20-39 Euro, Tel. 227 014 20