Alles Roger für drei Sterne
Stilz und seine Pläne als Nachwuchschef
„Diese Baustelle haben wir geschlossen.“Thomas Meggle, Sportchef des FC St. Pauli, ist glücklich, dass er Roger Stilz als neuen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) präsentieren konnte.
Der Schweizer (39) beerbt den erfolgreichen Joachim Philipkowski (55), der sich nach jahrelanger Doppelbelastung künftig aus- schließlich um „sei- ne“U19 kümmern soll. Meggle wollte dessen Nachfolger vor drei Jahren schon mal holen – als seinen Co-Trainer bei der U23. Doch dann erhielt der ein Angebot, an der Seite von Thorsten Fink in der Bundesliga beim HSV zu arbeiten. Obwohl Stilz zugesagt hatte, zeigte Meggle Verständnis und sagte damals: „Bitte mach’ es!“Auch, weil man in gleicher Funktion bei St. Paulis Nachwuchsteam keine Familie ernähren konnte.
Nun ist Stilz hauptamtlich angestellt und Meggle nicht nur deshalb überzeugt, dass er ihm erhalten bleibt. Stilz ist hochmotiviert und versichert Treue: „Für eine solche Position muss man sich langfristig festlegen.“Trotz seiner im März erworbenen Fußballlehrerlizenz entschied er sich gegen die Arbeit auf dem Platz. Stilz kickte in der 2. Schweizer Liga, beim SC Victoria, wo er auch als Spielertrainer und Nachwuchsleiter fungierte, sammelte nicht nur beim HSV, sondern auch in Nürnberg Erfahrungen im Profi-Coaching. Sein großes Fußballwissen möchte er mit seiner Fähigkeit, konzeptionell zu arbeiten, verbinden: „Dieser Mix war für mich die interessanteste und spannendste Aufgabe.“
Er sieht sich als Kommunikator und Moderator, will sich ständig mit verantwortlichen Trainern austauschen: „Ich möchte wissen, was die andere Seite denkt.“Aber schließlich empfindet er auch als Entscheider, der sagt wo’s lang geht. Klar ist, dass er wie Philipkowski die finanziell lukrativen drei Sterne bei der Zertifizierung des NLZ anstreben soll. Meggle: „Die gibt’s nur, wenn wir uns weiterentwickeln.“Gleichzeitig sollen vermehrt Talente individuell gefördert werden. Stilz: „Die sollen bereit sein und zupacken, wenn die Tür oben bei den Profis aufgeht.“Alles Roger für drei Sterne.
Von St. Pauli berichten Buttje Rosenfeld und Nils Weber