Schatzschiff in der Wüste entdeckt
500 Jahre lang lagerten Kostbarkeiten im Wert von 13 Millionen Dollar im Wrack der „Bom Jesus“
Windhoek
– 1533 sank die portugiesische „Bom Jesus“vor der Küste Namibias – schwer beladen mit Handelsgütern, um in Indien kostbare Gewürze zu kaufen und nach Europa zu bringen. Welche gigantischen Schätze im Wert von 13 Millionen Dollar fast fünf Jahrhunderte lang im Wrack des Schiffes lagerten, zeigen jetzt Fotos des südafrikanischen Archäologen Dr. Dieter Noli, der die Geheimnisse der „Bom Jesus“gelüftet hat. An der Südspitze Afrikas war die „Bom Jesus“(„Guter Jesus“) auf ihrem Weg nach Indien in einen Sturm geraten, schwer beschädigt trieb sie manövrierunfähig Richtung Norden – bis sie vor Namibias Küste sank. Fast fünf Jahrhunderte lagerte das Wrack dort mit seiner kostbaren Fracht. Bis eine Firma genau an dieser Stelle der Diamantenküste Namibias das Gebiet für den Bau einer Mine vorbereitete. Und im trockengelegten Meeresboden, verborgen im Wüstensand westlich der Namib seltsam abgerundete Steine entdeckte. Die Mitarbeiter meldeten Archäologen den Fund, die die vermeintlichen Steine als Halbgossenkugeln des Augsburger Handelshauses Fugger identifizierten – und so auf die Überreste des Bootes stießen.
Und welche Schätze darin verborgen lagen, hat Archäologe Dr. Dieter Noli dokumentiert. 100 Silber- und 2159 Goldmünzen fand man an Bord. Neben spanischen Excelentes, venezianischen und maurischen Münzen entdeckten die Forscher auch Portuguez-Münzen mit dem Wappen von König João III. Da diese nur von 1525-38 geprägt wurden, waren sie der entscheidende Hinweis darauf, dass das Team auf die „Bom Jesus“gestoßen war.
Neben den Münzen lagerten 20 Tonnen Kupfer (damals begehrtes Zahlungsmittel in Indien), 700 Kilo Elfenbein, Werkzeug und Blei im Wrack. Auch Zinngeschirr, Messing-Gürtelschnallen und Schwertklingen aus deutscher Produktion waren mit dabei ...