Happy End für den Kiez-Club!
St. Pauli Zwangsversteigerung der Ruine abgewendet
Das Zittern hat ein Ende, die Zwangsversteigerung ist vom Tisch: Der Golden Pudel Club am Fischmarkt scheint gerettet zu sein. Eine Hamburger Stiftung hat Eigentümer Wolf Richter seinen Anteil abgekauft. Jetzt wird das Grundstück in die Gemeinnützigkeit überführt.
Endlich aufatmen im langen Streit um die Kult-Kneipe Golden Pudel Club. Gestern Wolf Richter wollte mit dem Gebäude des Pudels eine Menge Geld machen. teilten die Club-Betreiber mit, dass die gemeinnützige Stiftung Mara und Holger Cassens die Anteile von Wolf Richter gekauft hat – damit wird die Zwangsversteigerung der berühmten Bretterbude hinfällig. Auch der Anteil des Musikers Rocko Schamoni soll in die Gemeinnützigkeit übergehen, sagte Schamonis Anwalt Martin Klingner.
Die beiden Eigentümer sind seit langer Zeit zerstritten. Musiker Rocko Schamoni kann aufatmen: Der „kulturelle Freiraum“bleibt. Richter gehörte das „Café Oberstübchen“im oberen Stock, Schamoni der Golden Pudel Club im Erdgeschoss. Richter wollte das Gebäude am Fischmarkt zwangsversteigern lassen, ihm ging es vor allem darum, mit dem Standort Geld zu verdienen, während Schamoni den Standort als „kulturellen Freiraum“betrachtet. Im Februar ging das Gebäude plötzlich in Flammen auf, der Versteigerungstermin wurde vorerst auf Eis gelegt, da ein neues Wertgutachten erstellt werden sollte.
Doch das Pudelkollektiv hat gesiegt, die „Hundehütte“am Hafenrand bleibt: „Mit größter Freude, Herzrasen & Wahnwitz darf der Golden Pudel Club verkünden: Das mit ihm verwachsene Stückchen Erde mit dem Namen St. Pauli Fischmarkt 2 konnte den hitzigen Klauen einer drohenden Zwangsversteigerung entrissen werden“, hieß es gestern in einer Mitteilung der Club-Betreiber. Man hoffe, dass nun „weiterhin an der kulturellen Bespielung und sozialen Idee“gebastelt werden könne.