US-Luftschläge gegen IS in Libyen
Islamisten halten Küstenstreifen im zerfallenen Land besetzt. Pentagon: Regierung bat um Hilfe
Tripolis – Luftangriffe in Libyen: Die USA haben Stellungen des IS in der Hafenstadt Sirte bombardiert. Auf Wunsch der libyschen Einheitsregierung habe man das Feuer auf Panzer und Fahrzeuge des IS eröffnet, so das Pentagon. Gleich zwei Punkte in dieser Aussage sind fragwürdig: Nach Informationen von Diplomaten üben die USA seit Wochen Druck auf die zögernden Libyer aus, um bombardieren zu dürfen. Und: Die „Einheitsregierung“ist nur eine der Autoritäten in Libyen. Nach dem Sturz von Diktator Gaddafi durch NATO-Einheiten ist das Land zerfallen in regionale Gebilde – von denen einige in der Hand von Fanatikern sind. Die Macht dieser Regierung ist ebenso begrenzt wie umstritten.
Am Mittelmeer hat sich der IS angesiedelt – ein 300 Kilometer langer Küstenstreifen rund um Sirte war bisher in der Hand der Islamisten. Mittlerweile werden die rund 1000 Kämpfer von allen Seiten angegriffen.