Das Wohnzimmer hat sich rausgeputzt
Spielertunnel, Nordtribüne, Kabinentrakt und Rasen am Millerntor frisch renoviert
Alles neu macht der August: Wenn am Wochenende die neue Zweitliga-Saison beginnt, kommt der FC St. Pauli in vielen Facetten runderneuert daher. Das betrifft in einigen Teilen die Mannschaft, deren Gesicht sich bekanntlich verändert hat. Aber auch am Drumherum, speziell am Wohnzimmer Millerntor, wurde fleißig und umfangreich renoviert. Als Erstes wird Eintracht Braunschweig am 13. August in den Genuss einer neuen Willkommenskultur kommen ...
Der komplett umgestaltete Kabinengang beeindruckte selbst hartgesottene St. Paulianer schwer. „Als ich da zum ersten Mal durchgegangen bin, dachte ich: In welcher Geisterbahn bin ich denn?“, sagte Sicherheitschef Sven Brux über das gruselige Design, das auch der Touri-Attraktion „Hamburg Dungeon“hervorragend zu Gesicht gestanden hätte. Wer aufs Spielfeld will, muss durch einen mit Rotlicht ausgeleuchteten düster-schwarzen Gang mit wilden Graffitis, immer in Richtung eines riesigen, langgezogenen Totenkopfs, untermalt von den altbewährten Hells Bells. „Wie ein kleiner Drogentrip“, fand Brux. Zudem gleicht der neue Spielertunnel zum Spielfeld den Großstadt-typischen StraßenfußballKäfigen.
Weit weniger erschreckend, eher exakt gegenteilig, ist dann das, was an Untergrund auf die Protagonisten wartet. Anfang Juni wurde die Spielfläche komplett erneuert. Mit etwas Wehmut, „große Spiele haben auf dem Rasen stattgefunden“, sagte Geschäftsführer Andreas Rettig, fügte aber auch an: „Der Austausch war zwingend notwendig.“
Und wo doch alles aufgehübscht wird, wollte man an den Tribünen nicht sparen. Wie die Süd („Voran St. Pauli“) und die Gegengerade („Kein Fußball den Faschisten“) hat jetzt auch die NordTribüne ihre eigene Message in großen Lettern stehen. „Kein Mensch ist illegal“schrieben Mitglieder verschiedener Fangruppen an den Übergang von den Stehzu den Sitzplätzen. Zudem könnte auf der Nord eine neue „Singing Area“nach Vorbild der Gegengerade entstehen.
Zur Abrundung hat man wie üblich auch die Spieler in neue Kleider gesteckt. Erstmals kommt St. Pauli im Outfit des neuen Ausrüsters „Under Armour“daher, von signifikanten optischen Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren haben die Gestalter in Absprache mit Vereinsgremien allerdings Abstand genommen.
„Ich dachte erst: In welcher Geisterbahn bin ich denn?“Sicherheitschef Sven Brux