Merde! Finale verpasst, Gold-Traum geplatzt
Deutschlands Handballer verlieren Halbfinal-Krimi gegen Frankreich drei Sekunden vor Schluss mit 28:29
Die deutschen Handballer sind nach einem verrückten Halbfinal-Krimi kurz vor dem Olymp gestoppt worden. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson unterlag Top-Favorit Frankreich im Halbfinale nach einer dramatischen Schlussphase mit 28:29 (13:16). Der Traum von der Gold-Medaille ist vorbei. Merde!
Das Viertelfinale hatte die DHBMannschaft vor Olympia als Mini-Ziel ausgegeben, jetzt „kommt die Sahne auf dem Kuchen“, wie Trainer Dagur Sigurdsson vor dem HalbfinalKracher gegen das favorisierte Team aus Frankreich sagte. Das bislang letzte olympische Edelmetall hatte Deutschland 2004 mit Silber in Athen gewonnen. Gegen die Franzosen zeigte die DHB-Auswahl lange Zeit ihre schlechteste Turnierleistung, ein Debakel drohte. Dann aber wurden die „Bad Boys“endlich böse und kamen nach einem 15:22-Rückstand in der 47. Minute plötzlich sogar noch auf einen Treffer heran – 58 Sekunden vor Schluss stand es 28:28.
Drei (!) Sekunden vor dem Ende erzielte Daniel Narcisse dann den entscheidenden Treffer – und riss die deutschen Spieler aus allen Gold-Träumen. „Nach dieser Aufholjagd hätten wir wenigstens eine Verlängerung verdient gehabt. So ist das richtig bitter“, sagte der Gummersbacher Rückraumspieler Julius Kühn. Beste deutsche Spieler gegen Weltmeister Frankreich waren Kapitän Uwe Gensheimer mit elf Treffern und Julius Kühn (neun Tore). Vor allem die zuletzt hoch gelobte Abwehr hatte die Franzosen um Ex-HSVer Nikola Karabatic nie richtig in den Griff bekommen. Zudem erwischte EMHeld Andreas Wolff einen rabenschwarzen Tag im Tor. Als „Trostpreis“winkt Europameister Deutschland jetzt immerhin die Bronzemedaille. Gegner im Spiel um Platz drei ist am Sonntag (15.30 Uhr) entweder Dänemark oder Polen.
„Wir hätten eine Verlängerung verdient gehabt“Julius Kühn, Rückraumspieler