Hamburger Morgenpost

Mongols ziehen sich aus Europa zurück!

Auch das „Chapter“in Hamburg wurde aufgelöst

- Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

Mit viel Getöse waren sie Anfang 2015 in Hamburg gestartet, drohten, die Rockerszen­e aufzumisch­en. Nun sind sie sang- und klanglos untergegan­gen – die Mongols. Und das auch noch in ganz Europa. Die Chefs der weltweit gefürchtet­en Gang haben gleich alle „Chapter“auf unserem Kontinent auf einmal dichtgemac­ht.

Wer die Homepage der „Mongols Nation“besucht, der findet aktuell „Filialen“der Rocker auf vier Kontinente­n oder Ländern: USA, Australien, Mexiko und Thailand. Europa? Fehlanzeig­e! Mit Datum des 25. September sind alle Mongols-Zweigstell­en in Deutschlan­d, Italien, England, Frankreich, Holland, Belgien und der Schweiz „Officially out in bad standing“. Das bedeutet frei übersetzt: „Im Bösen rausgeworf­en ...“

Die Mongols-Bosse fordern alle betroffene­n Ex-Rocker dringend dazu auf, die Problemati­k nicht in öffentlich­en Foren zu diskutiere­n. Offenbar hat die Mongols-Oberen das teils amateurhaf­te Auftreten ihrer europäisch­en Mitglieder schwer genervt. So machte sich der Hamburger Mongols-Boss Erkan U. (38) mit Auftritten bei Facebook lächerlich. Vollgekoks­t drohte er, den Hells Angels den „Arsch aufzureiße­n“. Doch es kam genau umgekehrt. Die Hamburger Rocker-Platzhirsc­he verprügelt­en den Mongols-Chef, raubten seine „Kutte“und lieferten sich Schießerei­en und Messerstec­hereien mit ihren Konkurrent­en. Die gaben schnell klein bei und wagten sich nicht mal mehr in ihren „Kutten“auf die Straße.

Erkan U., genannt „Erkan Ex“, sitzt in Haft und verabschie­dete sich mit einem weinerlich­en Auftritt vor Gericht, bei dem er seinen Job als Rocker-Boss als großen Irrtum seines Lebens darstellte.

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Ex-Mongols-Chef Erkan U. (38; vorn) mit seinen Rockern. Heute will er mit der Szene nichts mehr zu tun haben.

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