Schon wieder! Mann von S-Bahn überfahren
City Warum sorgt die Bahn nicht mit Wänden für Sicherheit?
Es passiert immer wieder: Gestern Morgen ist ein 45jähriger Mann im Hauptbahnhof auf die Gleise gestürzt und wurde von einer S-Bahn überfahren. Erst am Wochenende war ein Tourist (46) von einer S-Bahn im Bahnhof Reeperbahn erfasst worden. Warum tut die Deutsche Bahn nicht mehr für die Sicherheit?
Was genau ist gestern passiert?
Der 45-Jährige torkelte gegen 7.30 Uhr mit 1,5 Promille Blutalkohol am Bahnsteig am Gleis 2 entlang und stürzte herunter. Der Zug kam erst über dem liegenden Mann zum Stehen. Der Mann erlitt diverse Knochenbrüche und kam in ein Krankenhaus. Die S-BahnStrecken wurden bis etwa 8.20 Uhr gesperrt. Erst am Sonnabend war ein 46-jähriger Tourist aus Norwegen mit 2,56 Promille Blutalkohol im Tunnel des Bahnhofs Reeperbahn unterwegs, wurde dort von einer S-Bahn erfasst. Der Mann schwebt in Lebensgefahr.
Passieren die meisten Unfälle an Hauptbahnhof und Reeperbahn? „Ja“, bestätigt Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei. Der Grund: Beide Bahnhöfe sind stark frequentiert, viele Gäste sind alkoholisiert. „Wir haben auch die Beobachtung gemacht, dass Party-Gäste an der Reeperbahn in den Tunnel gehen, um dort zu urinieren“, so Carstens.
Warum führt die Deutsche Bahn keine Bahnsteigtüren zum Schutz ein – wie etwa in Frankreich, wo es eine Trennwand zwischen Zug und Fahrgästen gibt? Sprecherin Angelika Theidig erklärt: „Dann könnten Beamte der Bundespolizei gestern Morgen am Gleis 2 am Hauptbahnhof. In Paris etwa (Foto unten) sorgen Bahnsteigtüren für Sicherheit. Sie gehen erst auf, wenn die Bahn steht. wir nur mit einem Fahrzeugtyp auf der Strecke fahren, da für die Bahnsteigtüren ein Bau mit bestimmten Türabständen und Steuerungstechnik für punktgenauen Halt hinter den Bahnsteigtüren notwendig ist. Zum anderen müssten Bahnhöfe umgebaut werden, die teils in Kurven liegen, teils denkmalgeschützt und schmal sind.“