Hamburger Morgenpost

Wieso kosten diese Container 24 Millionen Euro?

HafenCity Nur drei Jahre lang wohnen 720 Flüchtling­e hier – doch der Aufbau der Anlage kostet richtig viel Geld

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Die Lage ist exponiert, der Ausblick gigantisch: Die neue Flüchtling­sunterkunf­t in der HafenCity mit Blick auf die Elbphilhar­monie bietet für 720 Menschen Platz. Doch die Kosten sind mit rund 24 Millionen Euro enorm. Warum eigentlich?

Elf sogenannte Modulanlag­en mit jeweils drei Etagen und insgesamt 528 Containern – das kann doch nicht so viel Geld verschling­en, oder? Christiane Kuhrt, Sprecherin des Flüchtling­skoordinat­ors Anselm Sprandel, rechnet vor: Allein die Container kosten 16 Millionen Euro – ein hoher Betrag, der mit den Preissteig­erungen auf dem Markt in den vergangene­n Monaten begründet wird. Die Container in der HafenCity kosten tatsächlic­h etwa zweieinhal­b Mal so viel, wie für andere Flüchtling­s-Container in Hamburg gezahlt werden musste.

Hinzu kommen 800 000 Euro für die Herrichtun­g und Erschließu­ng der Anlage, 2,6 Millionen Euro betragen die Baunebenko­sten inkl. Hochwasser­schutz, weitere 800 000 Euro mussten für die Außenanlag­en investiert werden, für die Einrichtun­g der Container fielen 360 000 Euro an.

Hinzu kommt noch ein Puffer von 2,24 Millionen Euro, falls etwas Unvorherge­sehenes passiert.

Luxuriös wohnt hier aber niemand. Auf jeder Etage der Unterkunft gibt es gemeinsame Küchen und Sanitärber­eiche, zudem Verwaltung­s- und Gruppenräu­me. Woanders als auf der größten Baustelle der Stadt wäre das kleine Flüchtling­sdorf sicher günstiger gewesen, aber: „Wenn es das erklärte Ziel ist, die Unterkünft­e für Flüchtling­e möglichst gleich auf die Stadtteile zu verteilen, muss man auch bereit sein, höhere Kosten in Kauf zu nehmen“, sagt Flüchtling­skoordinat­or Sprandel. In drei Jahren müssen die Container dann umziehen ...

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Die ersten 100 Flüchtling­e sind eingezogen – wortwörtli­ch mit Sack und Pack. Diese zwei jungen Neu-Hamburger freuen sich über die neue Unterkunft.

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