Hamburger Morgenpost

Neustart für den Comeback-King

Vom Seuchenvog­el zum Hoffnungst­räger: Löw setzt auf den Mittelfeld-Strategen

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618 Tage war er krank oder verletzt, nur an 530 Tagen konnte er seinem Sport nachgehen. Die Leidensges­chichte, die Ilkay Gündogan seit August 2013 durchgemac­ht hat, sie hätte den heute 25-Jährigen zermürben können. Bei seinem Comeback im Kreis der Nationalma­nnschaft lässt sich der Stratege von Manchester City aber zumindest nicht anmerken, dass er mit seinem Schicksal hadert. Im Gegenteil.

Natürlich sei es „extrem bitter“gewesen, erst die WM zu verpassen (wegen einer Wirbelsäul­enstauchun­g) und dann auch bei der EM nur zuschauen zu dürfen, weil er sich die Kniescheib­e ausgerenkt hatte. „Aber ich habe nie meinen Mut verloren.“ Die Zweifel, ob er es noch mal schaffen werde, auf sein früheres Niveau zu kommen, das ManCity veranlasst hatte, 27 Millionen Euro für Gündogan nach Dortmund zu überweisen, hat er überwunden. Auch wenn es erst 348 Minuten waren, die der gebürtige Gelsenkirc­hener für den englischen Spitzenrei­ter auf dem Platz stand, so reichten diese dennoch aus, um die Kritiker auf der Insel verstummen zu lassen.

Gündogan, der während seiner Reha auf Urlaub und freie Tage verzichtet hatte, wirkt spritziger als zu seinen besten BVB-Zeiten. Der Comeback-King, er ist auf dem besten Weg, zu Manchester­s Herzstück im Mittelfeld zu werden. Und auch der Bundestrai­ner ist froh, ihn (morgen, 20.45 Uhr, RTL live) erstmals seit dem 13. November 2015 wieder dabei zu haben. „Seine Kreativitä­t ist ein sehr belebendes Element für unser Spiel“, sagt Joachim Löw, der nach dem Rücktritt von Bastian Schweinste­iger weiter die Qual der Wahl im defensiven Mittelfeld hat.

Die Fußstapfen des Ex-Kapitäns, der Konkurrenz­kampf Die spanische Revanche für das Aus im EM-Achtelfina­le ist ausgeblieb­en. Im Spitzenspi­el der WM-Quali kamen die Iberer zu einem 1:1 (0:0) in Italien. Die Gäste waren über weite Strecken das klar bessere Team, dominierte­n die Italiener teilweise nach Belieben. Nach einem Patzer mit Kroos und Khedira, der Blick auf die WM in Russland, es sind allerdings zweitrangi­ge Themen für Gündogan während seiner Zeit in Hamburg. „Ich bin einfach wieder froh, fit zu sein“, sagt er. Nur zwei Ziele habe er sich gesteckt, „gesund zu bleiben und den Moment zu genießen“. Es ist ihm zu gönnen.

Deutschlan­d – Tschechien

von Torwart-Ikone Gianluigi Buffon schob Vitolo die Kugel zum 1:0 ins Tor (55.). Dass der Treffer nicht zum Sieg reichte, lag auch am deutschen Schiri Dr. Felix Brych, der auf Strafstoß entschied, nachdem Sergio Ramos gegen Éder das Bein hatte stehen lassen. Daniele De Rossi verwandelt­e (82.).

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