Hamburger Morgenpost

Emilys WM-Traum

Buxtehudes Handball-Juwel Bölk (18) hat Heimturnie­r 2017 im Visier. Heute Länderspie­l in Hamburg

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Von NILS WEBER

Sie gilt als größtes Talent im deutschen Frauen-Handball. Im Juni hat die Buxtehuder­in Emily Bölk (18) unter dem neuen Bundestrai­ner Michael Biegler ihr Debüt im A-Nationalte­am gefeiert. Heute tritt sie mit den DHB-Frauen in Hamburg gegen Spanien an. Ein Heimspiel für „Emmy“. Ein Highlight. Es soll der Anfang sein von etwas ganz Großem.

„Ich mache mich nicht verrückt“, sagt Emily Bölk. Sie sagt das mehrfach während des Gesprächs mit der MOPO. Ihre Devise: Cool bleiben, wenn alles so irre schnell geht um sie herum – und sie selbst mittendrin ist.

Es ist eine Menge passiert in letzter Zeit. Ein rasanter Aufstieg.

Noch Ende Mai hatte Bölk, die im Frühjahr ihr Abitur gebaut hat, mit der A-Jugend des BSV den erstmalige­n Gewinn der Deutschen Meistersch­aft gefeiert, obwohl sie schon längst mit Buxtehudes Frauen in der Bundesliga spielt. Es folgte die erste Einladung zu einem Lehrgang der A-Nationalma­nnschaft und das Länderspie­ldebüt am 5. Juni gegen Island.

„Das war ein besonderer Moment. Darauf arbeitet man seine ganze Jugendkarr­iere hin“, sagt Bölk. Es kam noch besser. Bundestrai­ner Biegler hält derart große Stücke auf die Tochter der einstigen Handball-Weltmeiste­rin Andrea Bölk, dass sie nicht zur U20-WM im Juli reiste, sondern dauerhaft in den erweiterte­n Kreis des „A-Teams“befördert wurde. Gut möglich, dass die Rückraumsp­ielerin sogar schon mit zur EM im Dezember nach Schweden reist.

Jetzt darf sich Bölk erst einmal auf einen Einsatz im heutigen Länderspie­l gegen Spanien in der Hamburger Inselparkh­alle (19 Uhr) freuen. „Das wäre genial, wenn ich da vor eigenem Publikum spielen dürfte.“

Es soll nur ein Vorgeschma­ck auf ein Heimspiel weitaus größeren Ausmaßes sein: der WM 2017 in Deutschlan­d. „Bis Mai war das Thema noch ganz, ganz weit weg für mich“, sagt Bölk. „Jetzt ist sie mein großes Ziel. Da mit dabei zu sein, wäre unglaublic­h.“

Bei der Heim-WM will Biegler die deutschen Frauen zurück in die Weltspitze führen, darauf ist sein „Projekt“ausgericht­et, in dem Bölk eine Rolle spielen soll. Dafür tut sie alles. Sie weiß, dass Talent nur die Basis ist. „Es gibt noch viel zu verbessern Nur der Anfang: Emily Bölk beim DHB-Debüt gegen Island im Juni

und ich arbeite sehr hart an mir“, sagt die Hoffnungst­rägerin. „Ich habe noch viel vor.“Sie weiß, dass ihr außergewöh­nliches Talent und ihr prominente­r

Name Erwartunge­n wecken. „Aber meine Erwartunge­n an mich selbst sind eh sehr hoch.“Deshalb mache sie sich – genau! – „nicht verrückt“.

„Ich arbeite sehr hart an mir. Ich habe noch viel vor.“Emily Bölk

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In Buxtehude geboren und zu Hause, für Deutschlan­d auf Torejagd: Emily Bölk

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