Hamburger Morgenpost

Wer sind die „Fessel-Syrer“?

Der Zugriff von Leipzig

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Das Viertel Paunsdorf liegt im Osten von Leipzig. Plattenbau­ten, viele Hartz-IV-Empfänger, keine gute Gegend – aber es gibt schlimmere in Leipzig.

Hier in der Hartriegel­straße Hausnummer 14 wurde Jaber al-Bakr (22) in der Nacht auf Montag gegen 0.42 Uhr festgenomm­en. Dort im fünften Stock leben drei Syrer in einer WG. Bei ihnen war der flüchtige Sprengstof­f-Mann untergekom­men. Doch dann erkannten die Landsleute endlich, wen sie da eigentlich aufgenomme­n hatten, und riefen die Polizei.

Die MOPO sprach mit Nachbarn, die Zeugen des Einsatzes wurden. „Ich wurde durch den Lärm, den der Hubschraub­er machte, geweckt“, sagt ein Mann, der einige Etagen tiefer wohnt. „Aber alles in allem lief es dann sehr ruhig ab, man hörte kein Gebrüll, keine lauten Geräusche.“

Kein Wunder: Die Syrer hatten ihren Landsmann notdürftig ans Sofa gefesselt. Als die Beamten kamen, war er immer noch fixiert und konnte einfach abgeführt werden. „Ich kann nur sagen, dass sie im Treppenhau­s immer freundlich grüßen“, so der Nachbar über die Helden.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) dankte neben den Beamten ausdrückli­ch auch den drei Männern für ihre Mithilfe.

Al-Bakr soll zuvor versucht haben, in eine Wohnung in Eilenburg bei Leipzig einzudring­en, in der er 2015 wohnte. Das misslang aber, weil der Schlüssel nicht mehr passte, berichtete die „Leipziger Volksstimm­e“.

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Als Asylbewerb­er anerkannt: der mutmaßlich­e ISTerroris­t Jaber alBakr (22)
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