Hamburger Morgenpost

Mach’s gut, „Knochenbre­cher“

XXL-Ostfriese Tamme Hanken stirbt überrasche­nd mit 56 Jahren Der „Tierflüste­rer“hatte Fans auf der ganzen Welt – und zwei äußerst erfolgreic­he TV-Shows

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Filsum – Tamme Hanken half Pferden, Hunden und zu Weihnachte­n sogar Rentieren auf die Sprünge. Wenn der wuchtige TierExpert­e Hand an Tieren anlegte, befreite er sie von Schmerzen und machte Besitzer glücklich. Am Montag starb der 56Jährige völlig überrasche­nd an Herzversag­en. Hanken war den Fernsehzus­chauern seit 2008 im NDR-Fernsehen und auf Kabel eins durch verschiede­ne Formate als „XXL-Ostfriese“und „Knochenbre­cher on Tour“bekannt. Wegen seiner lockeren Sprüche war er gern gesehener Gast in Talkshows. Hanken hinterläss­t seine Ehefrau Carmen, mit der er einen Pferdehof im ostfriesis­chen Filsum in Niedersach­sen betrieb. Aus ganz Deutschlan­d und der Schweiz kamen Tierbesitz­er und suchten Rat. Auf seinem Hof musste er oft unzählige Fotos mit seinen Fans machen – das sorgte bei dem Zwei-Meter-Mann oft für „Muskelkate­r im Fressappar­at“, scherzte.

Begeistert hat Hanke seine Zuschauer vor allem mit Gegensätze­n. Trotz seiner 2,06 Meter Körpergröß­e, rund 140 Kilogramm Gewicht und Händen so groß wie Bratpfanne­n war er in der Lage, mit seiner feinfühlig­en Art beispielsw­eise die Nerven von kleinen Hunden zu ertasten. wie er

Hanken habe zunächst den Hof seiner Eltern in Filsum weiterführ­en wollen. Dazu hatte er sich zum Landwirt ausbilden lassen. Von seinem Großvater hat er die Heilkunst des traditione­llen „ostfriesis­chen Knochenbre­chens“gelernt. Der Ostfriese beschrieb seine Fähigkeit einst so: „Wenn ich etwas anfasse, dann kommen Bilder. Ich scanne und ich fühle. Temperatur, Geruch. Gucken, Fühlen. Das ist die Kunst des Knochenbre­chens.“

Weltweit waren die Fähigkeite­n Hankens gefragt. Nach Angaben auf seiner Homepage war er drei Viertel des Jahres in aller Welt unterwegs. So ließ er etwa in den USA, Australien und der Mongolei humpelnde Pferde wieder galoppiere­n.

Bereits wenige Minuten nach Bekanntwer­den der Nachricht reagierten Fans in sozialen Netzwerken mit Bestürzung auf den Tod des „norddeutsc­hen Originals“. Eine Twitter-Nutzerin schrieb: „Tamme Hanken war ein Pferdegott und unterhalts­amer Mensch. So traurig.“Auf Facebook postete ein Fan: „Jetzt kannst du den Engeln die Flügel einrenken.“

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Tamme Hanken im Jahr 2010 auf seinem Boulonnais-Schimmel „Jumper“
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