Hamburger Morgenpost

Autoklau mit Funk-Trick: Jetzt funkt das Gericht dazwischen

Schlüssel-Signal ausgetrick­st. Fahrzeuge im Wert von 1,3 Millionen gestohlen

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Detmold – Neue Technik bietet neue Möglichkei­ten – auch für Langfinger. Eine Bande soll Autos im Wert von 1,3 Millionen Euro gestohlen haben. Seit gestern steht ein mutmaßlich­es Mitglied vorm Landgerich­t Detmold.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem 28-Jährigen vor, von Februar bis April 21 Autos mit einem Trick gestohlen und dann in Ost-Europa weiterverk­auft zu haben. Die Gruppe soll dabei gezielt moderne Fahrzeugte­chnik ausgenutzt haben. Es geht um die Diebe nutzten die Funktechni­k „Keyless Go“der Autoschlüs­sel ganz dreist aus. „Keyless Go“-Technik.

In der Werbung sah das so einfach aus: Der Mann kommt im Sommerurla­ub vom Strand. Nur bekleidet mit einer Badehose, ohne lästige Tasche. Trotzdem öffnet er problemlos sein Auto – dank der „Keyless Go“Technik.

Über Funkwellen erkennt das Auto das digitale Schlüssels­ystem, das in der Badehose steckte. Der Fahrer musste keinen Schlüssel ins Schloss stecken.

Wie praktisch – dachten sich in den Jahren darauf auch viele Autodiebe. So wie im jetzt in Detmold verhandelt­en Fall. Die Diebe sollen sich mit der neuen Technik vertraut gemacht haben, die alle Autobauer heute gegen Aufpreis anbieten.

Die Verdächtig­ten hätten die Signale von Funkschlüs­seln, die diese beispielsw­eise im Haus des Besitzers aussenden, verstärkt und so deren Fahrzeuge einfach öffnen und starten können.

Die Autos im Wert von 33 000 bis 130 000 Euro wurden in Ostwestfal­en-Lippe, im Sauerland, im Taunus und in der Umgebung von Wetzlar gestohlen.

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