Entscheiden Roboter die nächste Bundestagswahl?
Sie manipulieren und provozieren: Die AfD will „Social Bots“nutzen
Hamburg – Der Zoff bei Facebook neulich mit dem seltsamen neuen Freund? Die Welle von Hass-Tweets? Vielleicht waren es einfach die falschen Gesprächspartner, vielleicht war es aber auch ein Roboter. „Social Bots“mischen sich in die Politik ein – die AfD will sie im Wahlkampf nutzen.
Was ist ein Social Bot?
„Bot“kommt von „Roboter“: Künstliche Intelligenz simuliert im Internet echte Menschen – mit Profilen etwa bei Facebook oder Twitter. Anfangs steckten dahinter wirklich noch Menschen, die aus Ländern wie Indien Dutzende Fake-Profile steuerten. Heute ist alles programmiert und Social Bots können auf Reizwörter mit cleveren Textbausteinen reagieren, können massenweise Rassismus oder Lügen unter die Leute bringen. Ganz ohne menschliches Zutun.
Was kann der?
Wer hat die TV-Debatte zwischen Trump und Clinton denn nun gewonnen? Am Tag nach der Show diskutieren Millionen Menschen – und die Bots. 37 Prozent der Trump-Fans waren nach einer Untersuchung beim ersten der drei TV-Duelle nicht echt. Social Bots machen Meinung, mischen sich ein, provozieren und manipulieren – ganz nach Bedarf.
Was sagen die Parteien?
Gerade erst hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem Einsatz von Social Bots gewarnt. Und die Parteien sind sich einig: Union, SPD, Grüne, FDP und Linke wollen die schmutzigen Helfer nicht. Ganz anders die rechte AfD: Dem „Spiegel“sagte Vorstandsmitglied Alice Weidel,manw erde im Bundestagswahlkampf auch auf Bots setzen. Für SPD-GeneralsekretärinKat ar ina Barley unhaltbar: „Die AfD hat offenbar kein Vertrauen in die eigenen Inhalte – sonst müsste sie nicht auf die Manipulation der öffentlichen Meinung zurückgreifen.“