Vier Gründe für ein Halleluja
Trotz Mega-Krise: Die MOPO weiß, warum der HSV morgen gewinnt
Wird das die nächste Blamage? Oder schafft es der HSV, neuen Mut für die Bundesliga zu schöpfen? So oder so, der Pokal-Kick morgen in Halle ist längst mehr als eine Pflichtübung – nämlich für den HSV ein Strohhalm, an den sich alle klammern.
An heftigen Ansagen mangelt es nicht. Kaum verwunderlich, nach dem 0:3-Debakel gegen Frankfurt. „Wir werden genau hinsehen, wie sich die Mannschaft jetzt auflehnt und verhält“, sagt Klub-Boss Dietmar Beiersdorfer. Aufsichtsrats-Chef Karl Gernandt sieht „ein Weiterkommen als klare Aufgabe“. Auch aus finanziellen Gründen ein Muss: Knapp 500 000 Euro strich der HSV bislang im Pokal ein, das Erreichen des Achtelfinals würde weitere 630 000 Euro garantieren.
Was aber spricht morgen für den HSV? Gegen einen Gegner, der zwar zwei Klassen tiefer angesiedelt, aber seit sieben Partien unbesiegt ist und entsprechend selbstbewusst auftreten wird? „Das wird noch mal deutlich schwerer als bei unserem Erstrundensieg in Zwickau“, meint Beiersdorfer. Dennoch: Vier Gründe sprechen für ein Halleluja!
Drittliga-Bilanz: Zumindest gegen die Teams aus der Dritten Liga läuft’s beim HSV. 1:0 in der ersten Runde in Zwickau, vor zwei Wochen das 2:1 im Test in Magdeburg. Kein Grund also, vor Halle Angst zu haben.
Druck: Wenn den Profis in den Vorjahren das Wasser bis zum Hals stand, lieferten sie! So in der Vorsaison, als die enorm wichtigen Heimspiele gegen Hertha (2:0) und Bremen (2:1) gewonnen wurden – ansonsten wäre der HSV im Abstiegskampf gelandet. Mit ganz großem Druck kamen die Profis überraschend gut klar.
Gisdol: Der Trainer geht durchaus als Pokal-Spezialist durch. Von seinen neun Partien mit Hoffenheim gewann Gisdol sechs, blickt zudem auf eine stolze Trefferbilanz von 35:10.
Cléber: Musste der HSV nach knapp 60 Minuten gegen Frankfurt ohne echten Innenverteidiger auskommen, rückt morgen zumindest Cléber wieder zurück ins Team. Der in der Bundesliga noch gesperrte Brasilianer ist ausgeruht, soll hinten für neuen Halt sorgen.
So weit die Theorie – wie aber sieht die Praxis aus? Nach seiner heftigen Kabinen-Ansprache vom Sonnabend redete Gisdol auch gestern während des Trainings immer wieder auf seine Profis ein, ließ das Verschieben und Attackieren bei Ballbesitz des Gegners üben. Ob die Profis ihn verstanden haben? Das wird sich zeigen. Morgen schon.