Eine Nullnummer der Ungewissheit
Kiezkickern droht trotz Platz acht der Abstieg
Am Anfang und am Ende war der Sieg drin: Nico Empen (4.) traf früh die Latte, Jacob Rasmussen (90.+2) scheiterte mit seinem späten Kopfball an der Glanzparade von Gästekeeper Marius Sauss. So blieb es torlos im Duell zwischen St. Paulis Nachwuchs und Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg, dem von italienischen VW-Arbeitern gegründeten ältesten deutschen Migrantenverein.
„Mit diesem 0:0 kann ich leben“, befand St. Pauli-Trainer Joachim Philipkowski, dessen Elf damit zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen blieb: „Wir haben bisher auf sehr hohem Level gespielt.“
Trotz der besten Saison seit Langem droht aber der Abstieg. Denn der braun-weiße Talentschuppen ist auf Sand(hausen) gebaut. Steigen die Profis aus der Zweiten Liga ab, muss auch die U23 runter – in die Oberliga.
„Natürlich spielt das eine Rolle“, sagte Torwart Philipp Herrwagen, „aber wenn du in deinem Kopf unabhängig bist, muss es für dich als Spieler völlig egal sein, wie die Profis stehen. Bei einigen jungen Spielern setzt jetzt die Entwicklung zur Leistungsroutine ein. Der Weg ist richtig, wir müssen einfach dranbleiben.“
Profi-Hoffnung Richard Neudecker setzte wiederum einige Akzente. „Was er mit dem Ball macht, ist fantastisch“, lobte Philipkowski, „aber wir müssen mit Spielern Geduld haben, von denen viele aus der U19 kommen.“
Wie der Weg der jungen Kiezkicker weitergeht, wird mittelfristig allerdings zwei Ligen höher entschieden.