Kruse verewigt die Stadt in einem Wimmelbuch
ten ins Auge. Die meisten davon hat Kruse selbst gezeichnet.
Neben seinem Job im Shop arbeitet er als Illustrator – und begeistert damit nun auch die ganz Lütten. „Es war schon immer mein Traum, ein Kinderbuch zu zeichnen“, gibt der 46-Jährige zu, der selbst zwei kleine Kinder hat. „Umso mehr habe ich mich gefreut, als der Junius-Verlag mit der Idee auf mich zugekommen ist.“
Der Hafen, das Rathaus, die Reeperbahn. Mit bunten Wimmelbildern zeigt der Zeichner die Stadt in „Das große Hamburg-Erklär-Buch“(18 Euro) auf insgesamt 32 Seiten aus seiner ganz persönlichen Sicht. Da kann es schon mal passieren, dass der HSV in einer Liga mit dem FC St. Pauli spielt, die MOPO-Druckerei anstatt in Lüneburg beziehungsweise Kiel plötzlich mitten in Hamburg sitzt und „Rosi’s Bar“vom Hamburger Berg direkt auf die Reeperbahn wandert.
„Es geht mir nicht darum, die Stadt komplett in ihrer Wirklichkeit abzubilden“, erklärt Kruse. „Vor allem als ich die Reeperbahn gezeichnet habe, war es mir wichtig, die Atmosphäre der Meile einzufangen.“
Für Sachlichkeit sorgen die Texte von Kollege Jörn Tietgen, die neben den Bildern stehen. Und auch die beiden Autoren selbst tauchen in dem Buch auf: Als großer schlaksiger und kleiner bärtiger Seemann führen die nach ihren menschlichen Vorbildern benannten Figuren Jörn und Jan durch das Buch. Auch wenn Seemann Jan dem echten Jan Kruse mit seinem weißen wollähnlichen Bart nur entfernt ähnelt ... „Meine Tochter dachte, die Figur soll ein Schaf sein“, sagt er und lacht. Genau wie seiner Fantasie sind in dem Buch eben auch der Fantasie der Kleinen keine Grenzen gesetzt.