Diese Pizza ist unschlagbar
Hoheluft-West Das „Al Volo“punktet mit der italienischen Teig-Spezialität
„Wenn du mal Lust auf eine richtig gute Pizza hast, dann musst du ins ,Al Volo‘ gehen“, riet mir kürzlich ein Freund, der sich wegen seiner italienischen Wurzeln bestens mit Pizza auskennt. Der Empfehlung folge ich gerne, schließlich gibt es das Restaurant seit nunmehr fünf Jahren in Hoheluft. Zeit zu überprüfen, was die Neapolitaner tatsächlich draufhaben.
Beim Betreten des Lokals fällt der Blick auf eine Tafel über der offenen Pizza-Backstube: „Best Pizza in Town“steht dort ganz bescheiden geschrieben. Ein vollmundiges Versprechen, das der bekannte Hamburger Gastronom Roberto Venturino und seine Crew abgeben.
Wir suchen nach einem muckeligen Plätzchen für zwei (Reservierungen werden erst ab zehn Personen angenommen) und landen an einem reduziert gedeckten Holztisch mit zwei Barhockern. Auch die restliche Einrichtung ist bestenfalls schlicht.
„Umso opulenter wird bestimmt das Essen“, merkt meine Begleitung an. Zum Start ordern wir frittierte Focaccine (4,20 Euro), die laut Speisekarte „süchtig machen“, sowie Arancini für 4,90 die Portion. Während die drei frittierten Risotto-Bällchen schön saftig sind, freuen wir uns bei den Mini-Focaccia darüber, dass wir vom Appetizer noch etwas Rucola-Dip übrig haben, so langweilig und trocken sind sie. Den beigelegten Rosmarin-Zweig hätte man besser einbacken sollen. Die venezianische Cuvée (0,2 Liter für 6,90 Euro) hat dagegen richtig Power, auch der sardische Rosé (4,90) mundet.
Zackig bringt uns der etwas wortkarge, aber freundliche Kellner die Hauptgänge: Eine weiße Pizza mit Hokkaidokürbis und Maronen (8,90 Euro) sowie einen Auberginen-Auflauf (9,40 Euro). Die „Parmigiana di Melanzane“ist zwar lecker abgeschmeckt, doch die angepriesenen vielen „GemüseSchichten“entpuppen sich als aufgehäufte Auberginen-Streifen – etwas enttäuschend.
Die herbstlich anmutende Pizza rettet den Hauptgang, ist genial im Geschmack und gehört sicherlich zu den besten, die man in Hamburg bekommen kann. Richtig krosser Boden, saftiger Belag, fein abgestimmt – so muss Pizza sein.
Wir sind zwar schon voll, geben jedoch den Marsala-Pflaumen mit Vanilleeis und Zimt die Chance, den guten Pizza-Eindruck nachhaltig zu unterstreichen. Das Dessert kann das Niveau zwar nicht halten, ist aber trotzdem ein guter Ausklang. Fazit: Wer Lust auf eine außergewöhnlich gute Pizza hat, dabei Abstriche in Sachen Atmosphäre in Kauf nimmt, der is(s)t im „Al Volo“richtig.
Die herbstliche Pizza ist genial, die anderen Speisen enttäuschen.