Hamburger Morgenpost

Ein Fest der Fantasie

KINO „Kubo – der tapfere Samurai“: Ein kleiner Junge kämpft gegen mächtige Gegner

- Jörg Brandes

Die Geschichte spielt in Japan lange vor unserer Zeit: Der einäugige Kubo verdient den Lebensunte­rhalt für sich und seine seit dem Tod ihres Mannes meist apathische Mutter mit dem Erzählen von Geschichte­n. Zu den Klängen seiner Shamisen, einer dreisaitig­en Laute, falten sich Papierblät­ter zu Origami-Figuren, die ein Eigenleben entwickeln und seine Storys veranschau­lichen. Oft geht es darin um die Heldentate­n seines Samurai-Vaters.

Als der Junge sich eines Tages noch im Dunkeln draußen aufhält, tauchen seine Zwillingst­anten auf, die im Bunde mit seinem Opa, dem mächtigen Mondkönig, stehen und ihm auch noch das andere Auge nehmen wollen. Im letzten Moment geht seine Mutter dazwischen – und transferie­rt ihren Sohn mit magischer Kraft an einen anderen Ort. Aber auch dort ist Kubo KONZERT DIE MOPOBEWERT­UNG nicht sicher. Nun muss er Schwert, Rüstung und Helm seines Vaters finden, um gegen die böse Verwandtsc­haft eine Chance zu haben. Dabei erhält er Hilfe von der Äffin Monkee und dem käferartig­en Samurai Beetle.

Der Film erzählt im Kern eine klassische Heldenreis­e. Dabei schöpften die Autoren aus dem reichen japanische­n Mythenscha­tz, erschufen aber eine eigene hochkomple­xe Geschichte. Die führt durchaus auch mal in düstere Gefilde und hält gerade für jüngere Zuschauer manche Härte bereit, regt aber auch immer wieder zum Schmunzeln an. Besonders die Kabbeleien zwischen Kubos Begleitern Monkee und Beetle sind sehr amüsant.

Die Fabulierlu­st der Drehbuchsc­hreiber, die an die Werke des großen japanische­n Trickfilme­rs Hayao Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“) erinnert, findet ihre optische Entsprechu­ng in der fantasievo­llen Bildgestal­tung. Fast unglaublic­h, was die Animatoren allein schon aus der Origami-Idee gemacht haben.

Auch sonst kommt man kaum aus dem Staunen heraus. Selbst wenn man nicht weiß, welch aufwendige Arbeit hinter den Leinwandza­ubereien steckt. Der Animations­film ist in den Laika-Studios („Coraline“), deren Chef Travis Knight höchstpers­önlich die Regie übernahm, überwiegen­d in der Stop-Motion-Technik entstanden, bei der Figuren real erschaffen und mechanisch bewegt werden. So auch die furchterre­genden Kreaturen, deren sich Kubo erwehren muss, darunter ein wahrhaft spektakulä­res Skelettmon­ster.

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Der kleine Kubo wird vom Geschichte­nerzähler zum Kämpfer.
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Heute ist Doug Seegers 64 – und wird gefeiert.

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