Ein Fest der Fantasie
KINO „Kubo – der tapfere Samurai“: Ein kleiner Junge kämpft gegen mächtige Gegner
Die Geschichte spielt in Japan lange vor unserer Zeit: Der einäugige Kubo verdient den Lebensunterhalt für sich und seine seit dem Tod ihres Mannes meist apathische Mutter mit dem Erzählen von Geschichten. Zu den Klängen seiner Shamisen, einer dreisaitigen Laute, falten sich Papierblätter zu Origami-Figuren, die ein Eigenleben entwickeln und seine Storys veranschaulichen. Oft geht es darin um die Heldentaten seines Samurai-Vaters.
Als der Junge sich eines Tages noch im Dunkeln draußen aufhält, tauchen seine Zwillingstanten auf, die im Bunde mit seinem Opa, dem mächtigen Mondkönig, stehen und ihm auch noch das andere Auge nehmen wollen. Im letzten Moment geht seine Mutter dazwischen – und transferiert ihren Sohn mit magischer Kraft an einen anderen Ort. Aber auch dort ist Kubo KONZERT DIE MOPOBEWERTUNG nicht sicher. Nun muss er Schwert, Rüstung und Helm seines Vaters finden, um gegen die böse Verwandtschaft eine Chance zu haben. Dabei erhält er Hilfe von der Äffin Monkee und dem käferartigen Samurai Beetle.
Der Film erzählt im Kern eine klassische Heldenreise. Dabei schöpften die Autoren aus dem reichen japanischen Mythenschatz, erschufen aber eine eigene hochkomplexe Geschichte. Die führt durchaus auch mal in düstere Gefilde und hält gerade für jüngere Zuschauer manche Härte bereit, regt aber auch immer wieder zum Schmunzeln an. Besonders die Kabbeleien zwischen Kubos Begleitern Monkee und Beetle sind sehr amüsant.
Die Fabulierlust der Drehbuchschreiber, die an die Werke des großen japanischen Trickfilmers Hayao Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“) erinnert, findet ihre optische Entsprechung in der fantasievollen Bildgestaltung. Fast unglaublich, was die Animatoren allein schon aus der Origami-Idee gemacht haben.
Auch sonst kommt man kaum aus dem Staunen heraus. Selbst wenn man nicht weiß, welch aufwendige Arbeit hinter den Leinwandzaubereien steckt. Der Animationsfilm ist in den Laika-Studios („Coraline“), deren Chef Travis Knight höchstpersönlich die Regie übernahm, überwiegend in der Stop-Motion-Technik entstanden, bei der Figuren real erschaffen und mechanisch bewegt werden. So auch die furchterregenden Kreaturen, deren sich Kubo erwehren muss, darunter ein wahrhaft spektakuläres Skelettmonster.