Aufruhr: Werder nach Pleite gegen Freiburg wieder im Liga-Keller
Leverkusen verschärft „Wölfe“-Krise Lockere Siege für Bayern und Mainz
Nur in Mainz jubelten die Heimfans: In den fünf Nachmittagsspielen gab es gestern vier Auswärtssiege. Insbesondere Bremen und Wolfsburg waren so nette Gastgeber, dass sich auch das Abstiegsgespenst dort richtig wohlfühlt.
Aufsteiger Freiburg spielt dank seiner Heimstärke eine gute Saison. Auswärts klappte bisher nicht so viel, doch zum Glück für die Breisgauer gibt es ja Werder Bremen. Maxi Philipp und Vincenzo Grifo sorgten beim 3:1 mit ihren Treffern schon vor der Pause für die halbe Miete. Grifo verwandelte dabei einen Elfmeter nach Foul an Karim Guede, der das Fußballspielen beim SC Hamm 02 erlernt hat und später für St. Pauli, Concordia und den HSV II kickte. Manchmal ist es für Werder also doch noch gefährlich, sich mit Hamburgern anzulegen ... Der VfL Wolfsburg festigte durch die 1:2-Heimpleite gegen Leverkusen seinen Relegationsplatz. „Dieses Spiel ist nicht entscheidend“, stellte sich VfL-Manager Klaus Allofs danach hinter Interimscoach Valerien Ismael, dessen Team in der letzten Viertelstunde eine Führung verspielte – sehr zur Freude des gesperrten Bayer-Trainers Roger Schmidt, der die Wendung zum Guten in einer Loge verfolgte. Schmidt („Was bist du denn für ein Spinner? Halt doch einfach mal die Schnauze!“) bevorzugt kurze, klare Sätze – es geht aber auch anders. Vor dem Spiel gegen Leipzig fischten einige Anhänger von Darmstadt 98 tief in der Buchstabensuppe und fertigten ein Transparent mit dem Anti-Red-Bull-Statement „Nein zu Investoren, Wettbewerbsverzerrung & Fußball als Marketing-Strategie“an. Man muss den Brause-Klub nicht mögen, aber schlagen lässt er sich mit 90-minütigem Mauern auch nicht. Die heimischen „Lilien“stellten sich munter hinten rein, doch Joker Marcel Sabitzer traf nach der Pause doppelt zum RBSieg. „Wir mussten Geduld haben, das ist uns ordentlich gelungen“, resümierte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl.
Der erwartbare Auswärtssieg von Bayern München verwehrte Leipzig die Tabellenführung. Nach dem 3:1 am Mittwoch zu Hause im Pokal gewann der Meister auch sein Punktspiel in Augsburg 3:1, verlor allerdings Verteidiger Javi Martinez, der mit muskulären Problemen raus musste. „Robben und Lewandowski haben gut kombiniert“, lobte Bayern-Coach Carlo Ancelotti seine Torschützen, während sein Augsburger Pendant Dirk Schuster bescheiden blieb: „So ein Spiel kann auch mal 0:6 ausgehen, aber wir haben uns nicht abschlachten lassen.“
Der FC Ingolstadt konnte nicht einmal am Tag der Auswärtssiege punkten, zog in Mainz mit 0:2 den Kürzeren. „Im entscheidenden Moent fehlt uns ein Meter und die letzte Konsequenz“, beschrieb Ingolstadt-Trainer Markus Kauczinski die Szene in der 50. Minute, die zum 1:0 für Mainz führte: Moritz Hartmann hatte Daniel Brosinski im Strafraum an die Schulter gefasst, Schiri Manuel Gräfe entschied auf Elfmeter, den Yunus Malli verwandelte. Den Schlusspunkt setzte mit Levin Öztunali ein Hamburger. Der jüngste Spross der SeelerDynastie, der für Harksheide, Norderstedt und den HSV am Ball war, machte nur eine Minute nach seiner Einwechslung mit dem 2:0 alles klar.