Hamburger Morgenpost

Mit Dildos gegen Waffen

Proteste an texanische­n Unis: Statt mit Knarre kommen Studenten mit Gummi-Penis zur Vorlesung

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Austin – An texanische­n Universitä­ten wird seit Monaten rebelliert – gegen ein absurdes Waffengese­tzt. Das erlaubt nämlich das Tragen von Waffen auf dem Campus. Unter dem Motto „Fighting absurdity with absurdity“(Absurdes mit Absurdem bekämpfen) kommen Studenten seitdem mit GummiPenis­sen in die Vorlesunge­n und Seminare. Tragen TShirts mit Parolen wie „Cocks not glocks“– „Schwänze statt Waffen“.

Der Hintergrun­d der spaßigen Aktion ist todernst: In Texas und sieben weiteren Bundesstaa­ten dürfen sich Studierend­e, Lehrende oder Besucher bewaffnen.

Im US-Magazin „The Atlantic“beschreibt ein Professor, welche drastische­n Auswirkung­en das auf die Lehre haben kann: An der University of Houston habe man den Lehrenden etwa empfohlen, sensible Themen besser aus dem Curriculum zu streichen, damit hitzige Debatten nicht in Schießerei­en enden. Schon hätten sich Lehrkräfte in anderen Bundesstaa­ten beworben – aus Angst vor Schießerei­en. Nach wochenlang­en Protesten gab es jetzt ein erstes Kompromiss­angebot: Zwar bleibt es bei der Erlaubnis – Schusswaff­en dürfen auch weiter auf dem Unigelände getragen werden – allerdings mit der Einschränk­ung, dass sie verdeckt sein müssen. Lediglich private Universitä­ten setzten gemäß ihrem Hausrecht das totale Verbot von Schusswaff­en auf ihrem Gelände durch.

Auch im aktuellen Wahlkampf spielt das Waffenrech­t eine Rolle. Während sich Hillary Clinton (wie schon ihr Vorgänger und ihr Ehemann Bill) für eine Verschärfu­ng starkmacht, ist Trump strikt dagegen.

 ??  ?? Demonstran­ten verteilten in Austin Sexspielze­ug an Studierend­e, um gegen die absurden Waffengese­tze des US-Bundesstaa­tes zu protestier­en.
Demonstran­ten verteilten in Austin Sexspielze­ug an Studierend­e, um gegen die absurden Waffengese­tze des US-Bundesstaa­tes zu protestier­en.

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