Paraderolle als drogensüchtiger Altrocker
Im „Club Rakete“an der Süderstraße wird ein Partyfilm gedreht. MOPO-Leser können mitmachen
Feiern, als ob’s kein Morgen gäbe! Hoch die Tassen. Alkohol! Drogen! Volle Dröhnung Elektrosound auf die Ohren. Im „Club Rakete“, der kurzfristig als Party-Basis in Hammerbrook öffnete, wird „So was von da“gedreht.
In dem Film über die letzte Nacht eines Musikclubs auf dem Kiez – nach dem semi-biografischen Kult-Roman von Tino Hanekamp, der die „Weltbühne“am Nobistor betrieb – spielt Bela B. (53) den abgehalfterten Altrocker „Elvis“. Sein wüstes Leben inklusive Pillenkonsum steht ihm deutlich ins Gesicht gemalt. Die Maskenbildner schminkten den Ärzte-Drummer auf halbtot: kreidebleich, mit Augenringen. Dazu ein „Gucci“Glanz-Sakko als Relikt aus erfolgreicheren Zeiten.
Bela B. zur MOPO: „Eigentlich habe ich gerade so viele andere Projekte, aber der Regisseur hat mich mit seinen Ideen auf dem richtigen Fuß erwischt. Also habe ich spontan zugesagt.“Über die Rolle sagt er: „Mein Filmsohn ist einer der Hauptprotagonisten, Rocky, und ich will mir sein Konzert angucken.“So steht es im Drehbuch, in dem sonst kaum Anweisungen zu finden sind. Das Konzept von Regisseur Jakob Lass (35) lautet: alles Improvisation!
So wird am Freitag eine Silvesterparty steigen, bei der MOPO-Leser dabei sei können! „Man muss sich nu wie bei jedem Clubbesuch abends an der Tür – Süderstraße 112 – anstellen. Der Dresscode lautet natürlich Party, Glanz udn Glamour“, so Jakob Lass. Ist Bela B. privat ein Disco-Gänger? Er lacht. „Nee. Ich bin gerne auf Konzerten, weniger in Clubs. So exzessiv wie früher lasse ich es heute kaum noch krachen. Ich erinnere mich an das Gefühl, nach Hause zu kommen, wenn die Kinder zu Schule gingen. Damals brauchte ich schon mal zwei Tage, um wieder fit zu werden. Diese Zeit zur Rekonvaleszenz habe ich nicht mehr.“Wie gut, dass Bela B. auch nüchtern den drogengebeutelter Ex-Rocker glaubwürdig spielen kann.