Futsal-Fest auch ohne Gala
Zweites Länderspiel gegen England in Wilhelmsburg. Hamburger wird beinahe zum Matchwinner
Nur 16 Sekunden fehlten zum Sieg. Nach dem 5:3 am Sonntag musste sich die deutsche Futsal-Nationalmannschaft im zweiten Spiel gegen England mit einem 3:3 begnügen. Ein Hamburger wäre in der Inselparkhalle Wilhelmsburg fast zum Matchwinner geworden.
Stefan Winkel von den Hamburg Panthers setzte den Ball zehn Minuten vor Schluss zum 3:2 ins kurze Eck. Ein Vorsprung, den Panthers-Kee- per Yalcin Ceylani mit starken Paraden lange festhielt – bis Max Kilman ihn 16 Sekunden vor der Sirene doch noch überwand. „Uns fehlte das letzte Quäntchen Coolness, aber wir sind ja noch am Anfang“, sagte Bundestrainer Paul Schomann.
Der Fast-Siegtorschütze war trotzdem happy. „Ich freue mich unheimlich, dass ich hier in Hamburg getroffen habe“, sagte Winke: „Sonst hätte ich mir von meinen Freunden wohl auch einiges anhören müssen.“
Neben Winkel und Ceylani wirkten von den Hamburg Panthers Michael Meyer und Saboor Khalili mit. Die ersten beiden deutschen Tore erzielten Daniel Fredel (Köln) und Timo di Giorgio (Pforzheim). Nach der Gala am Sonntag war gestern alles eine Nummer kleiner. Die Hymnen kamen vom Band, 400 der 2100 Plätze blieben leer – Futsal muss sich erst noch in der Normalität zu etablieren. Im Januar steht mit der EM-Qualifikation in Lettland der erste Härtetest an. Bundestrainer Schomann: „Wir brauchen in den nächsten zwei Jahren Liga-Strukturen in ganz Deutschland, am besten eine Bundesliga.“
Vom Futsal berichtet Folke Havekost