Musikfans, ihr könnt euch freuen!
Mit dem roten Sperr-Smiley für Videos ist Schluss: YouTube und GEMA haben sich endlich geeinigt
ieben Jahre rangen YouTube und die Rechte-Verwertungsgesellschaft GEMA miteinander. Sieben Jahre lang bekamen Nutzer der Videoplattform regelmäßig statt Musikvideos nur eine schwarz-rote Sperrtafel zu sehen. Damit ist nun Schluss. YouTube hat mit der GEMA einen Lizenzvertrag geschlossen und zahlt.
„Mit diesem Abschluss können wir unseren Mitgliedern die Tantiemen sichern“, freut sich GEMAChef Harald Heker. Die Einigung betreffe alle Videos der rund 70 000 GEMA-Mitglieder sowie der Künstler, die die GEMA im Ausland vertrete. YouTube-Manager Christophe Muller nennt den Vertrag eine „bahnbrechende Vereinbarung“und schreibt: „Von AnnenMayKantereit bis Rolf Zuckowski: Wir freuen uns, deutsche Künstler und Songwriter von A bis Z auf YouTube begrüßen zu dürfen!“
Viel Harmonie bei den früheren Widersachern. Ein zentraler Streitpunkt war die Forderung der GEMA, YouTube müsse ähnlich wie andere Online-Musikdienste
pro Stream bezahlen. Die Google-Tochter weigerte sich und verwies darauf, dass nur eine Beteiligung an den Werbeerlösen möglich sei – bei Videos mit AnzeigenEinblendungen. Wie dieser Konflikt nun gelöst wurde, blieb zunächst unklar. Genau wie die finanziellen Bedingungen. In Branchenkreisen wird von einem Kompromiss ausgegangen, der neben einer Beteiligung der GEMA an den Werbeerlösen auch zusätzlich eine Pauschale für Musikvideo-Streams ohne Werbung vorsieht. Der Lizenzvertrag soll rückwirkend für den Zeitraum seit 2009 gelten. Mit der Einigung ist auch der Weg für den Start des kostenpflichtigen, aber werbefreien AboService „YouTube Red“in Deutschland frei.
Für YouTube-Nutzer bedeutet der Vertrag aber keinen Freibrief beim Einstellen von Songs. Wer ein Lied ohne Zustimmung der Rechteinhaber hochlädt, verletzt Urheberrechte, so Urheberrechtsexperte Jonas Kahl aus Leipzig. Auch die Sperrtafeln können noch auftauchen. Beispielsweise dann, wenn Künstler oder Plattenfirma keine Mitglieder der GEMA sind und andere Rechte geltend machen.