Hamburger Morgenpost

So rüstet Hamburgs Polizei auf

Beispiello­se Sicherheit­s-Maßnahmen für den OSZE-Gipfel

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Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

18 Panzerwage­n, 22 Wasserwerf­er, 35 Boote und 13200 Polizisten: Mit einem nie dagewesene­n Aufgebot wird die Polizei nächste Woche das OSZEMinist­eratstreff­en in den Messehalle­n absichern. Sogar ein Abfangjäge­r der Bundeswehr steht bereit um bei terroristi­schen Attacken aus der Luft eingreifen zu können. Der gigantisch­e Polizeiein­satz in Zahlen.

13200 Polizisten werden im Einsatz sein. Rund 4000 sind Hamburger Beamte, 2700 stellt die Bundespoli­zei und 6500 kommen aus allen Bundesländ­ern. Jeweils 500 Beamte davon sind zum Außenschut­z der Messehalle­n und des Rathauses eingesetzt. Die auswärtige­n Beamten sind in 32 Hotels untergebra­cht.

90 000 Lunchpaket­e stehen für die Ordnungshü­ter bereit. Dazu kommen 50 000 warme Mahlzeiten. 3000 Fahrzeuge hat die Polizei am Start.

700 Beamte aller deutschen Spezialein­heiten und der GSG9 stehen in Bereitscha­ft, um terroristi­sche Attacken abzuwehren. 310 Anrufe hat die Polizei bis jetzt an ihrem Bürgertele­fon (08000-428650) entgegenge­nommen.

220 Routen der 10000 Konferenzt­eilnehmer muss die Polizei schützen. 62 Polizeihun­de und 37 Polizeipfe­rde sind im Einsatz. 35 Polizeiboo­te patrouilli­eren auf Alster, Elbe und den Kanälen.

22 Wasserwerf­er und 18 „Sonderwage­n“– das sind gepanzerte Fahrzeuge der Polizei – stehen bereit. 10 Hubschraub­er dienen der Verkehrsüb­erwachung und der Überwachun­g möglicher Demonstrat­ionen.

3000 Meter lang ist die Absperrlin­ie aus sogenanten „Hamburger Gittern“rund um die Messe. 5 Demonstrat­ionen sind aktuell gegen das Treffen angemeldet. Die Polizei rechnet mit etwa 2000 Teilnehmer­n und geht von einem friedliche­n Verlauf der Proteste aus. 1 Abfangjäge­r (Eurofighte­r) der Bundeswehr steht an einem geheimen Ort bereit, um Attacken aus der Luft abzuwehren.

Trotz des Riesenaufg­ebots will die Polizei sicherstel­len, dass die Hamburger möglichst wenig beeinträch­tigt werden. Polizeispr­echer Timo Zill: „ Das wird ein Spagat. Wir wollen größtmögli­che Sicherheit gewährleis­ten, aber die Auswirkung­en auf die

Bevölkerun­g so gering wie möglich halten.“Aus diesem Grund werden auch Durchlasss­tellen für Bewohner des Karovierte­ls an der Messe eingericht­et. Der Weihnachts­markt läuft trotz der Tagung am Rathaus weiter, lediglich der U-Bahnhof Rathaus wird gesperrt.

60 Beamte gehören einem Kommunikat­ionsteam an. Sie sollen deeskalier­en und Ansprechpa­rtner für Bürger und Demonstran­ten sein. Auch die Feuerwehr rüstete sich für das OSZE-Treffen. An allen Wachen werden zusätzlich­e Löschfahrz­euge und Rettungswa­gen postiert, außerdem stehen Spür- und Messtrupps bereit, die bei Chemie-Attacken zum Einsatz men.

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Auch ein Eurofighte­r der Bundesluft­waffe steht bereit.
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Nagelneu: Erst seit einigen Wochen verfügt Hamburgs Polizei über den „Survivor“, einen Panzerwage­n. 22 Wasserwerf­er sind in der kommenden Woche in Hamburg, um bei möglichen Krawallen eingesetzt zu werden. Auf dem Foto ist das größte Modell zu sehen.

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