Hamburger Morgenpost

Neuer Bau-Rekord: 11 256 Wohnungen

Wer von der Offensive des Senats profitiert:

- Von MIKE SCHLINK

Hamburg ist im Baufieber. Laut Stadtentwi­cklungssen­atorin Dorothee Stapelfeld­t (SPD) sind bis Ende November dieses Jahres 11 256 Wohnungen genehmigt worden – so viele gab es zuletzt vor 20 Jahren!

Ist die Zahl schon endgültig?

Nein. Bis Jahresende können sogar noch Genehmigun­gen dazukommen. Die Rekordzahl­en aus der Nachkriegs­zeit wird man damit zwar nicht knacken, eventuell aber das letzte Bau-Hoch einstellen können – das lag 1995 laut Statistika­mt bei 11 600 Genehmigun­gen.

„Das sind gute Nachrichte­n für alle Menschen, die in Hamburg eine Wohnung suchen“, erklärt Stapelfeld­t. Man erkenne, dass die Wohnungsof­fensive das „Herzstück der Hamburger Politik“geworden ist.

Wie viele Wohnungen sind inzwischen realisiert worden?

Seit Olaf Scholz (SPD) 2011 in Hamburg an die Macht kam, sind laut Behörde in Hamburg rund 57600 Wohnungen genehmigt worden. Bis Ende 2015 wurden davon etwa 29 400 fertiggest­ellt. „Das bedeutet, dass auch in den kommenden Jahren noch zahlreiche Wohnungen entstehen werden“, so die Bausenator­in.

Wie viele Wohnungen sind gefördert?

Laut Stadtentwi­cklungsbeh­örde sind zwischen 2011 und Ende 2015 insgesamt rund 11 600 geförderte Wohnungen genehmigt worden – 7350 wurden davon bereits fertiggest­ellt.

Warum nimmt dennoch Zahl der Sozialwohn­ungen die ab?

Weil immer mehr Wohnungen aus der Sozialbind­ung fallen. So ist der Sozialwohn­ungsbestan­d

von gut 86 000 Wohnungen Ende 2014 auf knapp 82000 Wohnungen Ende 2015 gesunken. Anfang kommenden Jahres fallen allein in der Lenzsiedlu­ng in Eimsbüttel 860 Wohnungen

aus der Bindung. „Dennoch bleiben die Mieten in den dann ehemaligen Sozialwohn­ungen günstig und deutlich unter dem Mietenspie­gel“, so Stapelfeld­t.

Wie hilft der Wohnungsba­u den Obdachlose­n?

Die Stadt hat sich verpflicht­et, künftig jährlich 3000 Sozialwohn­ungen zu genehmigen – 300 davon sollen vordringli­ch Wohnungssu­chenden zur Verfügung gestellt werden. „Dazu zählen alleinerzi­ehende Mütter, aber eben auch Obdachlose“, sagt Staatsrat Matthias Kock.

Was haben Flüchtling­e mit der Bau-Offensive zu tun?

Eine ganze Menge, immerhin werden derzeit zwölf Flüchtling­sunterkünf­te mit der „Perspektiv­e Wohnen“realisiert. Das heißt: Diese Flüchtling­swohnungen sollen zukünftig auch dem regulären Wohnungsma­rkt zur Verfügung stehen. Die ersten beiden Unterkünft­e am Elfsaal (Jenfeld) und Mittleren Landweg (Billwerder) werden laut Behörde seit gestern bezogen. Insgesamt sollen hier 3300 Flüchtling­e unterkomme­n.

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Bauarbeite­r und Gerüste: Die Bauwirtsch­aft in Hamburg boomt.
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