Hamburger Morgenpost

„Der HSV wird sich

Der italienisc­he Popstar Eros Ramazzotti (53) verriet der MOPO das Geheimnis seiner 30-jährigen Karriere – und gab sportliche Prognosen

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Eros Ramazzotti (53) ist seit Monaten mit seinem aktuellen Album „Perfetto“auf Welttourne­e – und macht natürlich auch im Norden halt. Am 7. Dezember will er mit seinem Auftritt in der Barclaycar­d-Arena seinen Fans ein verfrühtes Weihnachts­geschenk machen. Vor dem Konzert hat die MOPO aber zuerst mit dem Megastar über Deutschlan­d, Liebe und den HSV geklönt.

MOPO: Im Rahmen Ihrer Tour werden Sie auch drei Konzerte in Deutschlan­d spielen. Das gilt im Ausland oft als „kaltes“Land. Wie ist Ihr Verhältnis zu den Deutschen?

Eros Ramazzotti: Mir gegenüber war Deutschlan­d nie kalt! (lacht) Nach dem Sanremo-Festival habe ich mich sogar entschiede­n, für meine neue Tour zuerst in Deutschlan­d zu werben. Ich habe mich in die Art und Weise verliebt, mit der die Deutschen ihren Nächsten behandeln. Sie respektier­en die Natur und sind ein Beispiel für Fairness. Als Römer gefällt mir diese Lebenseins­tellung besonders gut. Ich betone es daher immer wieder, wie sehr ich Deutschlan­d liebe und wie wohl ich mich in dieser Kultur fühle. Auf „Perfetto“wirken viele namhafte Künstler mit. Betrachten Sie es als Ihr „perfektes“Album? Kann man Perfektion tatsächlic­h erreichen? Für mich ist mein nächstes Werk immer das beste! „Perfetto“ist eine feine Platte, gut gemacht und schön gespielt. Natürlich kann nichts perfekt sein. Das Zusammenwi­rken von mehreren Autoren lenkt die treuesten Fans beim Zuhören gewisserma­ßen ab. Man müsste einen eindeutige­ren Weg finden – und daran werde ich auf jeden Fall hart arbeiten, um mich weiter zu verbessern.

Sie haben mit vielen großen Künstlern gearbeitet, von Pavarotti über Tina Turner bis zu Anastacia. Gibt es noch jemanden, mit dem Sie gerne ein Duett gemacht hätten? Obwohl ich damals sehr jung war, hätte ich sehr gerne mit Freddie Mercury

gearbeitet, der leider vor 25 Jahren gestorben ist. Er war genial, ein spektakulä­rer Frontmann. Nichtdesto­trotz gibt es viele andere Künstler, die ich noch heute sehr hoch schätze. Welches Duett die Zukunft mit sich bringen wird, hängt aber vor allem von meiner nächsten Arbeit ab. 2014 haben Sie Ihre 30-jährige Musikkarri­ere gefeiert. Was ist für Sie der Schlüssel, um über so lange Zeit in den Herzen der Menschen zu bleiben und so unterschie­dliche Generation­en zu verbinden? Erfolg ist nicht linear, sondern verläuft quer durch Zeit und Generation­en.

Den Schlüssel dafür gibt es aber nicht, sonst würde ja jeder Erfolg haben. Ich hatte das Glück, dass bei mir die Chemie mit dem Publikum irgendwie gestimmt hat. Singen allein reicht nicht. Hinter jedem großen Erfolg steckt eine extrem aufwendige Arbeit, vom Ersinnen bis zum konkreten Verfassen der Texte. Diese Arbeit hat mir erlaubt, durch die Welt zu reisen und meine Lieder mit den Menschen zu teilen.

Sie singen von der Liebe in all ihren Formen – vom jungen Liebhaber bis zum fürsorglic­hen Vater. Es ist oft von Herzschmer­z

und Liebeskumm­er, aber auch von Hoffnung und neuen Wegen die Rede. Lebensfreu­de trotz aller Widrigkeit­en, die das Leben mit sich bringt – ist das der Kern Ihrer Botschaft? Absolut. Ohne diese Botschaft wäre ich jetzt nicht, wo ich bin. Es gibt immer neue Möglichkei­ten, auch in den schlimmste­n Momenten des Lebens. Ich habe es immer versucht, Hoffnung zu vermitteln. Man sollte nie aufgeben, sondern den Kampfgeist auspacken und den nötigen Biss zeigen, um seine eigene Situation zu verbessern. Ich habe dieses Hoffnungsg­efühl in alle meine Lieder gesteckt und ich denke, dass das bei den Menschen angekommen ist. Sie sind nicht nur Pop-Star, sondern auch Fußball-Kenner und verfolgen die Bundesliga. Ihrer Mannschaft, Juventus, geht es im Moment deutlich besser als dem HSV. Wird der sich am Ende doch noch mal retten können? Der HSV wird mit Sicherheit nicht absteigen! Bewunderns­wert ist für mich ohne Zweifel die Leistung, die RB Leipzig gerade auf dem Rasen zeigt. Das Problem ist: Wer am Anfang so schnell geht, der wird irgendwann müde. Möglicherw­eise werden dem HSV, und das wünsche ich mir sehr, die Früchte der Vorbereitu­ng in der zweiten und wichtigere­n Phase der Saison zugutekomm­en.

Haben Sie eine persönlich­e Verbindung zu Hamburg?

Ich komme oft nach Hamburg. Ich war mindestens sechs Mal beruflich hier und finde die Stadt an sich richtig schön. Hamburg erinnert mich sehr an die am Meer liegenden italienisc­hen Städte – nur dass es hier viel kälter ist! (lacht) Das Interview führte IVAN DE VINCENZI

Barclaycar­d-Arena: 7.12., 20 Uhr, Sylvestera­llee 10, ab 59 Euro

 ??  ?? „Singen allein reicht nicht“: Eros Ramazzotti steckt viel Arbeit in seine Auftritte. MOPO-Reporter Ivan de Vincenzi (26) stammt aus dem italienisc­hen Ligurien. Mit Popstar Eros Ramazzotti („Se bastasse una canzone“) geriet er so schnell ins Plaudern –...
„Singen allein reicht nicht“: Eros Ramazzotti steckt viel Arbeit in seine Auftritte. MOPO-Reporter Ivan de Vincenzi (26) stammt aus dem italienisc­hen Ligurien. Mit Popstar Eros Ramazzotti („Se bastasse una canzone“) geriet er so schnell ins Plaudern –...

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