Die letzte Minute im Cockpit
„Señorita, LaMia 2933 hat Totalausfall, elektrischen Totalausfall. Kein Treibstoff!“
Medellín – Eine Verkettung unglücklicher Umstände und ein Mann, der zu lange die Ruhe bewahrte – das war es, was zum Flugzeugabsturz führte. 71 Menschen starben, darunter Spieler des brasilianischen Fußballteams Chapecoense und der Pilot Miguel Quiroga.
Kurz vor dem Start erzählte er einem Reporter, wie stolz er sei. Dass die Fußballspieler mit LaMia zum Finale der Copa Sudamericana fliegen würden, sei eine Auszeichnung für die noch junge Fluglinie. Pilot Quiroga, ehemaliger Kampfflieger und Mitgründer von LaMia, hätte eigentlich auf dem Weg nach Medellín noch im bolivianischen Cobija auftanken sollen. Weil die Maschine der Fußballer aber verspätet in Santa Cruz landete, flogen sie erst um 18.15 Uhr los. Der Airport in Cobija schließt abends, weshalb es von Bolivien direkt nach Kolumbien ging. „Wenn Miguel Quiroga gemerkt hätte, dass ihm der Treibstoff ausgeht, hätte er auch in Bogotá landen können“, verteidigte LaMiaChef Gustavo Vargas die Entscheidung seines Piloten.
Ein fataler Fehler, wie ein zwölfminütiger Mitschnitt des Funkverkehrs zwischen Tower und Cockpit nahelegt. Darin meldet sich Pilot Miguel Quiroga bei Fluglotsen in Jabeth Lombana und erklärt mit ruhiger Stimme, dass er Priorität möchte, da es Probleme mit dem Kraftstoff gebe. Er deklariert aber keinen Notfall, weshalb ein anderes Flugzeug Landeerlaubnis bekommt.
Minuten später meldet sich Quiroga: „Señorita, LaMia 2933 hat einen Totalausfall, elektrischen Totalausfall. Kein Treibstoff!“Die Lotsin gibt grünes Licht zur Landung. „Freie Piste, Regen auf der Oberfläche, LaMia 2933, Feuerwehr alarmiert.“Quiroga fordert Vektoren (Navigationsdaten): „Señorita, Vektoren für die Landebahn.“Jabeth Lombana gibt ihm seine Position durch, versucht ihn zu lotsen. „Vektoren, Vektoren“, ist der letzte Funkspruch der LaMia 2933. Ihr fehlten nur knapp 15 Kilometer bis zum Flughafen, als sie am Berg El Gordo zerschellte. Dort fanden die Rettungskräfte das in drei Teile zerbrochene Wrack.
In Brasilien bereitet der Verein eine kollektive Beerdigungsfeier im Stadion von Chapecó vor. Am 11. Dezember soll der Klub zum letzten Spieltag der Meisterschaft antreten. Wer die toten Spieler an diesem Tag vertreten wird, ist noch unklar. Aber die Partie soll ein Fest sein, eine Hommage. München – David Alaba (24), Fußballprofi beim FC Bayern, hatte sich eine Villa im Münchner NobelVorort Grünwald gekauft. Doch im Keller schimmelt’s. Der 24-Jährige will von der Vorbesitzerin mindestens 137 000 Euro Sanierungskosten und ist nun vor Gericht gezogen, um das einzuklagen. Beim ersten Termin gestern versuchte die Richterin die Parteien zu einem Vergleich zu bewegen – vergeblich.