Die TransplantationsAffäre
Und dann noch der Organ-Skandal am UKE: Mitte November flog auf, dass die Daten von 14 Lungenpatienten manipuliert worden sein sollen. So sollte ihre Chance auf ein Spenderorgan erhöht werden (MOPO berichtete). Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Vergangene Woche beschäftigte sich auch der Gesundheits-Ausschuss der Bürgerschaft mit dem Skandal.
Ärzte des UKE sollen für ihre Patienten extrem niedrige Sauerstoffsättigungswerte von weniger als 70 Prozent angegeben haben. Da das einem lebensbedrohlichen Zustand entspricht, rutschten die Kranken auf der Warteliste von Eurotransplant (zuständig für die Verteilung der Spenderorgane) als „High Urgency“-Fälle ganz nach oben.
Aufgefallen sind die Unregelmäßigkeiten bei der Untersuchung einer Prüfungskommission. Die Experten hatten 25 Lungen-Transplantationen aus dem Zeitraum von 2010 bis 2012 untersucht. Bei 14 Patienten waren die Werte kurz vor Antragstellung auf ein Spenderorgan deutlich besser. Weil die Originalakten der Patienten verschwunden waren, informierte die Kommission die Staatsanwaltschaft.
Das UKE erklärt das Verschwinden der Akten mit einem „Schnittstellenproblem bei der Datenübermittlung“zwischen den Kliniken. Kein Patient sei zu Schaden gekommen, keiner sei auf der Warteliste bevorzugt worden.