Hamburger Morgenpost

Schummelei im Bio-Restaurant

Tester nahmen 18 Lokale unter die Lupe

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Von OLAF WUNDER

Ausgerechn­et Bio-Restaurant­s schummeln in puncto Bio! Die Nachricht der Hamburger Verbrauche­rzentrale hat gestern für viel Aufsehen gesorgt. Bei einer Stichprobe haben die Tester nämlich herausgefu­nden, dass sich von 18 überprüfte­n Restaurant­s nur die Hälfte an gesetzlich­e Vorgaben halten. Ein Skandal!

Werben Gastronome­n damit, dass Zutaten von Speisen oder vollständi­ge Gerichte Bio-Lebensmitt­el sind, müssen sie sich einem Öko-Kontrollve­rfahren unterziehe­n. Doch viele denken einfach nicht daran.

Bei sieben von neun zertifizie­rten Lokalen fehlte eine verbrauche­rfreundlic­he Veröffentl­ichung der ÖkoZertifi­zierungsbe­scheinigun­g, die Öko-Kontrollst­ellennumme­r oder sogar beides.

Insgesamt neun der 18 Restaurant­s, Cafés oder Bistros nahmen zum Zeitpunkt des Checks nicht am Öko-Kontrollve­rfahren teil, obwohl sie Bio-Lebensmitt­el anboten.

Acht Gaststätte­n boten Speisen sechs weitere Monate als Bio-Lebensmitt­el an, obwohl die Verbrauche­rzentrale die Verstöße bemängelt hatte.

„Das Ergebnis ist enttäusche­nd“, meint Silke Schwartau von der Verbrauche­rzentrale. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass einige Gastronome­n in der BioStadt Hamburg etwas verbergen wollen und sich daher dem Kontrollsy­stem entziehen.“

Gäste müssten sich darauf verlassen können, dass Gerichte, die mit Bio oder Öko beworben werden, auch tatsächlic­h die Vorschrift­en erfüllten, so Silke Schwartau. Ansonsten wäre es sehr leicht, den Kunden konvention­elle Gerichte als BioSpeisen unterzujub­eln.

Eine ausführlic­he Liste mit den untersucht­en Lokalen und weiteren Informatio­nen hat die Verbrauche­rzentrale im Internet veröffentl­icht: www.vzhh.de

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