Eva Mattes: Manchmal war’s langweilig
Zum letzten Mal „Tatort“-Kommissarin
Nach 13 Jahren freut sie sich über das gute Ende ihres Bodensee-Krimis
31 Filme in 14 Jahren. Auf der Straße wird Eva Mattes (61) von Unbekannten nach dieser langen „Tatort“-Zeit nur noch als „Klara“, „Frau Blum“oder auch „Frau Kommissarin“angesprochen. „Das ist verrückt“, sagt sie. „Aber die Leute identifizieren sich mit mir als Kommissarin.“Das wird auch wohl noch eine Weile so bleiben – auch wenn jetzt ihr letzter Fall läuft. Warum sie das freut, erzählt sie in der MOPO. „Wofür es sich zu leben lohnt“heißt der finale Krimi, in dem die beliebte Schauspielerin ermittelt (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD). Zu Beginn ihrer „Tatort“-Laufbahn sagte Eva Mattes noch euphorisch: „Ich habe lange schon gedacht, dass mal jemand eine Figur direkt auf mich schreiben könnte. Dann kam dieses ,Tatort‘-Angebot.“Und das war komplett auf sie ausgerichtet. Und von ihr abhängig. Dieser „Tatort“lebte immer von Mattes’ Ausstrahlung. Konnte sie auftrumpfen, lohnte sich auch der Film. Blieb sie blass (oder konnte gegen die oft auftretenden Schwächen der Drehbücher nicht anspielen), enttäuschten auch die Filme. Zuletzt immer öfter. „Manchmal fand ich’s langweilig, weil das Buch nicht genug hergab“, gibt sie jetzt im Interview unumwunden zu. „Am Anfang hat mich alles gefesselt, das hat sich dann abgeschliffen.“
Dass sie am Sonntag am Ende durch eine Krankheit wieder in den Mittelpunkt rückt und danach abtritt, darf auch keinen wundern. Mattes stand immer für Melancholie, für das Ringen mit sich und dem Schicksal. „Ich bin selbst im Laufe der Jahre fürsorglicher geworden, weil die Klara so fürsorglich ist“, sagt Mattes lachend. „Die Rolle ist mir rangewachsen. Zwei Mal im Jahr bin ich in eine Familie gekommen, die ich gut kenne.“
Was haben all die Jahre mit ihr gemacht? „Ich habe ein anderes Verhältnis zur Polizei bekommen“, sagt Mattes. „Wenn ich jetzt bei mir in Berlin die Polizei sehe, sage ich: Hallo! Die gehören jetzt zu mir.“
Nachdem laut SWR alle Rettungsgespräche für ihren „Tatort“gescheitert sind, will sich Eva Mattes in Zukunft wieder vermehrt Film- und Theater-Angeboten widmen.
„Ich freue mich, dass der ,Tatort‘ zu Ende geht. Nicht weil ich es nicht mehr machen will. Sondern weil hier etwas gut endet“, sagt sie ohne jede Spur von Groll.