Bayer scheitert aus elf Metern
Leverkusen verzweifelt. Wolfsburg fällt weiter
1988 bescherte ein Elfmeterschießen Bayer Leverkusen den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Die Werkskicker gewannen im Krimi vom Punkt gegen Espanyol Barcelona den UEFA-Cup. Das ist lange her, und ein ähnlicher Erfolg scheint heute ausgeschlossen: Gegen Freiburg scheiterte Chicharito von der Strafstoßmarke – Leverkusen hat es geschafft, alle vier Elfmeter dieser Saison zu verballern.
Der Versuch der „kleinen Erbse“war besonders kläglich: Der mexikanische Stürmer schoss den Ball in der 88. Minute mittig aufs Tor, Freiburgs Keeper Alexander Schwolow wehrte ihn mit dem Fuß ab. „Beim Elfmeter hat Chicharito die falsche Entscheidung getroffen“, kommentierte Bayer-Coach Roger Schmidt fast lakonisch. Seine Elf musste sich gegen die Breisgauer mit einem 1:1 begnügen und tritt auf der Stelle. Für die Gäste war es nach drei Niederlagen ein gern mitgenommenes Pünktchen.
Besser in Sachen Elfmeter unterwegs war der Hauptstadtklub. Es stand 2:2, als Wolfsburgs Daniel Caligiuri den Herthaner Marvin Plattenhardt im Strafraum foulte. Salomon Kalou behielt in der Nachspielzeit die Nerven, schickte Wölfe-Keeper Diego Benaglio in die falsche Ecke und sicherte den Berlinern den dritten Tabellenplatz. Das hochgewettete Wolfsburg hingegen rutscht immer tiefer in den Abstiegsstrudel. „Schwer zu sagen, woran es liegt. Ehrlich gesagt bin ich ratlos“, äußerte sich Julian Draxler, der bei seiner Einwechslung in der 77. Minute von den eigenen Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht wurde. „Das ist ihr gutes Recht, aber für mich wird es dann doppelt schwer“, sagte der Nationalspieler.
Nix zu pfeifen gab’s für den Anhang der TSG Hoffenheim. Die Kraichgauer blieben auch im 13. Saisonspiel ungeschlagen und nicht nur das: Der zuvor besser platzierte 1. FC Köln wurde mit 4:0 nach Hause geschickt. Das war vom Spielverlauf aus betrachtet zwar „zu hoch“, wie TSG-Trainer Julian Nagelsmann einräumte – doch bis zu den ersten Europapokal-Spielen in Sinsheim könnte es nicht mehr lange dauern. Die Kölner beklagten nicht nur die Niederlage, sondern auch die Knieverletzung ihres Topspielers Marcel Risse. Auch der ehemalige Hoffenheimer Anthony Modeste, der in der laufenden Saison für Köln schon zwölf Mal traf, konnte in seiner alten Heimat keine Akzente setzen.