Ein Haar überführte den afghanischen Flüchtling aus Freiburg
Freiburg – Am Tatort neben dem Stadion des SC Freiburg brennen Kerzen, in Trauer um Maria L. (19) haben Freiburger Blumen niedergelegt. Die Studentin war Mitte Oktober vergewaltigt und getötet worden – so wie drei Wochen später Joggerin Carolin G. (27) im nahen Endingen. Die Morde versetzten die Region in Angst vor einem Serienkiller – bis gestern: Ein tatverdächtiger 17-Jähriger im Fall Maria L. sitzt in U-Haft. Ob er auch in den Fall Carolin G. verwickelt ist, ist noch unklar.
Mit dem Fahrrad war Maria L. auf dem Heimweg von einer Party, als ihr Mörder der Medizinstudentin am Ufer der Dreisam auflauerte, sie vergewaltigte. Ihre Leiche wurde im Fluss gefunden. Maria ist ertrunken. Am Tatort fanden sich männliche Körperspuren, identisch mit der DNA an einem herrenlosen Fahrrad. Von wem sie stammte, ließ sich jedoch nicht zuordnen. Auch 35000 Euro Belohnung, 1600 Hinweise, 1400 Zeugenvernehmungen sowie DNA-Proben von Studenten brachten nicht die entscheidende Spur.
Dafür aber ein einzelnes langes schwarzes Haar mit changierender Blondierung, das in einem Brombeerstrauch am Uferweg entdeckt worden war. Die Färbung war so auffällig, dass der Täter auf Überwachungsvideos in Straßenbahn-Linien aus der Tatnacht ausfindig gemacht werden konnte.
Darauf ist der 17-jährige Flüchtling aus Afghanistan zu sehen, der mit der Tram 1 bis in die Nähe des Tatorts fuhr. Um den Hals trug er einen schwarzen Schal. Ein schwarzer Schal war auch im Flussbett der Dreisam entdeckt worden. Am Freitag wurde der Verdächtige festgenommen, nach DNA-Abgleich kam er in U-Haft. Zu den Vorwürfen schweigt der Jugendliche, der 2015 illegal und unbegleitet nach Deutschland kam, seitdem bei einer Familie in Freiburg lebte. Ob sich Maria L. und der Flüchtling kannten, muss die Polizei noch ermitteln. Ebenso unklar ist, ober er auch Joggerin Carolin G. aus Endingen auf dem Gewissen hat. Bisher gibt es laut Polizei keine Hinweise.