Hamburger Morgenpost

„Es ist ein heilloses Kompetenzw­irrwarr!“

LESERBRIEF­E

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Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wäre meine Familie betroffen. Zu wissen, dass der gefährlich­e Tunesier von den Verantwort­lichen frei gelassen wurde, dass die vielen Opfer hätten vermieden werden können und müssen, ist unerträgli­ch. Muss denn erst ein prominente­r Verantwort­licher persönlich zum Opfer werden, damit das Reden aufhört und stattdesse­n etwas getan wird? Nora Baltodano

Bei all dem, was passiert, fragt man sich, wieso eigentlich bei solchen Tätern ganz häufig der finale Todesschus­s angewandt wird. Egal ob in Deutschlan­d oder in Italien, warum wird nicht alles dafür getan, einen solchen Täter so zu fassen, dass man an weitere Hintermänn­er oder Hinterfrau­en kommt. So könnte man dann eben mit der gewaltbere­iten Salafisten­szene wesentlich strukturie­rter umgehen. Klaus Brodde

Die Behandlung des Falls Amri durch die deutschen Behörden zeigt, wie schon bei anderen Vorgängen, einen heillosen Kompetenzw­irrwarr. Bevor also von der Politik nach einer stärkeren Bewaffnung der Polizei gerufen wird, sollten die Verantwort­lichen zunächst einmal dafür sorgen, dass die Fahndungse­rfolge nicht durch kleinstaat­liche Zuständigk­eitsegoism­en gefährdet werden. W. Burger

Gibt es wirklich keine zentrale Datei/Akte, in der die Erkenntnis­se über den Täter zusammenge­fasst abgerufen werden können, um Maßnahmen daran auszuricht­en? Wenn der Flüchtige jetzt zum wiederholt­en Mal die Identität wechselt, ist dann wieder jemand anders zuständig? Paul Korf

Unser Staat hat primär dafür zu sorgen, dass seine BürgerInne­n in Sicherheit leben können! Katja Sievers Das eigentlich Erschrecke­nde ist doch, dass jeder Kaufhausde­tektiv zuallerers­t den Lkw gründlich durchsucht hätte, während die Berliner Polizeifüh­rung falsche Verdächtig­e präsentier­t, die Stadt abriegelt und dann (endlich) nach fast 40 Stunden die Brieftasch­e des Terroriste­n unter dem Sitz (!) im Lkw-Führerhaus findet. Jörn Pott Der Aufruf „Brot statt Böller“hat schon lange keine Wirkung mehr. Wie wäre es, wenn man auf die gekauften Knallkörpe­r einen Solidarbei­trag erhebt. Wer Geld für Knallerei über hat, dem tut es nicht weh, wenn er noch ein paar Cent für gute Zwecke opfert. Es würde bestimmt eine stattliche Summe zusammen kommen, die man dann für u.a. soziale Einrichtun­gen verwenden könnte. H. Rafalzik Echte städtebaul­iche Visionen müssen einen sozialen Charakter tragen. Deshalb sollte man HafenCity und Veddel enger miteinande­r verzahnen, zumal es kaum ein spannender­es und auch für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt wegweisend­eres Projekt geben dürfte, als die Menschen in einem der ärmsten und einem der reichsten Stadtteile direkt in Kontakt zu bringen! Rasmus Ph. Helt, Veddel

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