Hamburger Morgenpost

Das Lied aus Oberndorf eroberte die ganze Welt

- Von KLAUS KRONSBEIN

Heute Abend stimmen wohl viele Familien das beliebtest­e Weihnachts­lied der Welt an. Nein, nicht „Last Christmas ...“von Wham, sondern „Stille Nacht, heilige Nacht“von Mohr und Gruber. Von wem? Das Lied hat schon eine fast 200-jährige Geschichte.

Denn Weihnachte­n 1818 erklang „Stille Nacht“erstmals in der St. Nikolaus-Kirche von Oberndorf im Salzburger Land in Österreich. Allerdings ahnte da von den Zuhörern noch niemand, dass der örtliche Hilfspfarr­er Joseph Mohr und der Dorfschull­ehrer Franz Xaver Gruber ein Werk geschaffen hatten, das von ihrem kleinen Dorf um die ganze Welt gehen sollte. Es wurde in 300 verschiede­ne Sprachen und Dialekte übersetzt. Wer sich für die Geschichte des Liedes interessie­rt, kann im Salzburger­land auf Spurensuch­e gehen. Stationen sollten dabei folgende Orte sein:

Salzburg. Hier wurde der spätere Hilfspfarr­er Joseph Mohr am 11. Dezember 1792 geboren. Mit seinen drei Geschwiste­rn wuchs er in der Steingasse

auf und besuchte nach seiner Schulzeit das Priesterse­minar am Makartplat­z.

Oberndorf. Dieser Ort darf auf dieser Tour natürlich nicht fehlen. Die alte St. Nikolaus-Kirche, wo „Stille Nacht“ihre Premiere erlebte, gibt es zwar nicht mehr – aber dafür steht an ihrer Stelle die „Gruber-Mohr-Gedächtnis-Kapelle“, alljährlic­h am 24. Dezember Schauplatz der Gedenkfeie­r zu Ehren der beiden Schöpfer des Liedes. Dazu erinnert in Oberndorf auch noch das „Stille-Nacht-Museum“an die Entstehung­s- und Verbreitun­gsgeschich­te des Werkes.

Eine weitere Station der Spurensuch­e sollte das Salinen-Städtchen

Hallein sein, der letzte Wohnort des StilleNach­t-Komponiste­n Franz Xaver Gruber. Sein Wohnhaus dient jetzt als Museum, in dem zur Krönung der Sammlung auch die berühmte Gitarre gezeigt wird, auf der er 1818 die heute so berühmte Melodie zum ersten Mal spielte. Wer noch tiefer in die Geschichte der „Stillen Nacht“eintauchen möchte, holt sich am besten die „Stille Nacht Card“und hat mit ihr dann vier Wochen Zeit, alle Erinnerung­sstätten der insgesamt sechs „Stille Nacht“-Orte zu besuchen. Da führt der Weg nach ...

Wagrain, wo der 1848 verstorben­e Texter Joseph Mohr bei einer nun 400 Jahre alten Kirchenlin­de begraben

liegt. Zeit nehmen sollte man sich für den Abstecher nach ...

Mariapfarr, wo der Hilfspfarr­er jene Zeilen textete, die heute jedes Kind kennt: „Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht ...“Info rmationen:

www.salzburger­land.com, www.stillenach­t-oberndorf.at, www.stillenach­t.at, www.stillenach­tland.at, www.salzburg.info

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Heute Abend wird vor der Gruber-MohrGedäch­tnisKapell­e gefeiert.
 ??  ?? Die Stadt Salzburg entwickelt gerade in den Wintermona­ten ihren ganz besonderen Charme.
Die Stadt Salzburg entwickelt gerade in den Wintermona­ten ihren ganz besonderen Charme.
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