Hamburger Morgenpost

Fafà away?

Ärger um Picault: Berater Secco redet Tacheles

- Von St. Pauli berichtet BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld@mopo.de

In der vergangene­n Saison ging es ihm noch richtig gut. Fafà Picault (25) steuerte vier Treffer zu St. Paulis viertem Platz bei, spielte für das US-Team, verbreitet­e viel gute Laune. Doch sein Lachen hat er längst verloren. Denn Trainer Ewald Lienen (63) zählte ihn in der Öffentlich­keit schwer an.

Während Lienen seine Spieler grundsätzl­ich nach außen hin in Schutz nimmt, kritisiert­e der Coach Picault zuletzt knallhart – und das öffentlich. Er sprach von katastroph­alen Fitnesswer­ten und von der fehlenden Bereitscha­ft des Angreifers, Defensivar­beit zu verrichten. Deshalb tauchte der Amerikaner im letzten Hinrundens­piel gegen Bochum (1:1) nicht mal mehr im Kader auf. Während sich Picault selbst zu den Vorwürfen nicht äußern möchte, spricht jetzt sein Berater Alessio Secco deutliche Worte. Der 46jährige Italiener, der auch schon als Manager von Juventus Turin gearbeitet hat, verteidigt seinen Klienten.

„Normalerwe­ise äußere ich mich nicht zu meinen Spielern. Und ich möchte auch keinen Ärger mit St. Pauli. Das ist ein toller Verein mit großartige­n Fans. Aber in diesem Fall muss ich Fafà in Schutz nehmen.“Er habe den Eindruck, dass Picault als Sündenbock herhalten muss: „Es scheint, als ob St. Pauli so seine schlechten Ergebnisse rechtferti­gen will. Es sind über 25 Spieler im Kader. Fafà kann nicht das Problem sein. Er hat noch

nicht einmal 50 Prozent der Spiele absolviert, kann nicht verantwort­lich sein, dass St. Pauli Tabellenle­tzter ist.“

Zum konkreten Vorwurf der mangelnden Fitness sagt Secco: „Wenn das die Meinung des Trainers ist, muss man das akzeptiere­n. Aber man könnte sich auch fragen, warum St. Pauli Fafà nicht durch individuel­les Training fördert und stark macht.“

Mit St. Paulis Sportchef Andreas Rettig habe er bereits über das Problem gesprochen. Secco: „Falls Fafà nur noch auf der Bank sitzt oder nicht einmal im Kader ist, müssen wir versuchen, einen neuen Verein zu finden.“Picault far far away? Seine Chancen zu spielen, sind durch die Verpflicht­ung von Lennart Thy jedenfalls nicht größer geworden.

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Da macht Fafà Picault große Augen: Bei St. Pauli stand er zuletzt wegen angeblich mangelnder Fitness in der Kritik und musste viele einsame Runden laufen.
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