Fafà away?
Ärger um Picault: Berater Secco redet Tacheles
In der vergangenen Saison ging es ihm noch richtig gut. Fafà Picault (25) steuerte vier Treffer zu St. Paulis viertem Platz bei, spielte für das US-Team, verbreitete viel gute Laune. Doch sein Lachen hat er längst verloren. Denn Trainer Ewald Lienen (63) zählte ihn in der Öffentlichkeit schwer an.
Während Lienen seine Spieler grundsätzlich nach außen hin in Schutz nimmt, kritisierte der Coach Picault zuletzt knallhart – und das öffentlich. Er sprach von katastrophalen Fitnesswerten und von der fehlenden Bereitschaft des Angreifers, Defensivarbeit zu verrichten. Deshalb tauchte der Amerikaner im letzten Hinrundenspiel gegen Bochum (1:1) nicht mal mehr im Kader auf. Während sich Picault selbst zu den Vorwürfen nicht äußern möchte, spricht jetzt sein Berater Alessio Secco deutliche Worte. Der 46jährige Italiener, der auch schon als Manager von Juventus Turin gearbeitet hat, verteidigt seinen Klienten.
„Normalerweise äußere ich mich nicht zu meinen Spielern. Und ich möchte auch keinen Ärger mit St. Pauli. Das ist ein toller Verein mit großartigen Fans. Aber in diesem Fall muss ich Fafà in Schutz nehmen.“Er habe den Eindruck, dass Picault als Sündenbock herhalten muss: „Es scheint, als ob St. Pauli so seine schlechten Ergebnisse rechtfertigen will. Es sind über 25 Spieler im Kader. Fafà kann nicht das Problem sein. Er hat noch
nicht einmal 50 Prozent der Spiele absolviert, kann nicht verantwortlich sein, dass St. Pauli Tabellenletzter ist.“
Zum konkreten Vorwurf der mangelnden Fitness sagt Secco: „Wenn das die Meinung des Trainers ist, muss man das akzeptieren. Aber man könnte sich auch fragen, warum St. Pauli Fafà nicht durch individuelles Training fördert und stark macht.“
Mit St. Paulis Sportchef Andreas Rettig habe er bereits über das Problem gesprochen. Secco: „Falls Fafà nur noch auf der Bank sitzt oder nicht einmal im Kader ist, müssen wir versuchen, einen neuen Verein zu finden.“Picault far far away? Seine Chancen zu spielen, sind durch die Verpflichtung von Lennart Thy jedenfalls nicht größer geworden.