Operation X-mas
Der HSV rüstet sich für den Weltrekord. „Das mit Abstand größte Spiel, das sie je gespielt haben“
Es ist eine schöne Bescherung, ein Geschenk für den Handball in der Hansestadt und seine Fans. Über 7000 Menschen werden am zweiten Weihnachtstag in die Barclaycard Arena strömen und dem Drittliga-Duell des Handball Sport Verein Hamburg gegen den DHK Flensborg (17 Uhr) einen erstklassigen Rahmen geben. Ein Weihnachtsspiel – für fast alle Spieler des Gastgebers absolutes Neuland.
Festtage wie diese haben sie noch nicht erlebt. Anspannung statt Entspannung, Rennen statt Schlemmen, Riesenkulisse statt Familienkreis – und körperliche Härte inmitten aller Besinnlichkeit. Alles anders. „Operation X-Mas“sei Dank.
„Für die Jungs ist das etwas völlig Neues“, sagt Trainer Jens Häusler. Lediglich Routinier Stefan Schröder, Felix Mehrkens und Ole Stabik haben mit dem ehemaligen HSV Handball bereits die Erfahrung gemacht, an Weihnachten zu spielen.
Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen. Am Tag vor Heiligabend wurde noch vormittags trainiert, heute haben die Spieler frei, am ersten Weihnachtstag steht das Abschlusstraining auf dem Programm, am zweiten geht es dann richtig zur Sache.
Auch auf einen ausgiebigen Festschmaus müssen die Spieler verzichten. „Die Gans muss diesmal warten“, sagt Häusler. „Die Jungs sollten sich an Weihnachten nicht die Bäuche vollschlagen, nicht so fett essen, mal den Wein weglassen und nicht so spät ins Bett gehen.“
Verbote gebe es nicht, sagt Häusler. „Das sind Hinweise.“Der Coach setzt auf Vernunft und Eigenverantwortung. „Das ist für fast alle meiner Jungs das mit Abstand größte Spiel, das sie je gespielt haben. Wer vor solch einer Kulisse spielen darf, der wird sich nicht den Bauch vollschlagen und mit Rotwein zuschütten.“
Routinier Schröder, der schon mehrere Weihnachtsspiele mitgemacht hat, schwärmt von der „besonderen Atmosphäre in der Halle“und betont: „Das ist ein spezieller Moment, für den man alles tun sollte.“
Für Hamburgs Handballer findet die Bescherung in diesem Jahr am 26. Dezember statt – mit den 60 Minuten als Geschenk und 7000 Gästen. Danach darf ausgiebig gefeiert werden.