Die Gentlemen bringen harte Kerle zum Grinsen
Ein Konzert der Extraklasse: Bunte Luftballons und ganz viel Nostalgie im Knust
Wie leicht man doch ein Lächeln auf das Gesicht von gestandenen Männern zaubern kann: Als beim ersten Song der Liga der gewöhnlichen Gentlemen am Mittwoch im Knust bunte Luftballons ins Publikum geworfen werden, freut sich das Ü40-Publikums sichtlich – wie Kinder vorm Tannenbaum.
Viele der anwesenden Herrschaften haben ein Bierchen in der Hand und viele Erinnerungen im Kopf. An die frühen 90er Jahre in der Hansestadt. An Abende im Heinz Karmers Tanzcafé oder im Golden Pudel Club. Astra trinken mit Tocotronic und Blumfeld. Die glorreiche Zeit der Hamburger Schule.
Auch wenn es Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen damals noch gar nicht gab (dafür aber die Vorgängerband Superpunk), so besteht ihr Auftrag doch zum großen Teil darin, dem Publikum im Knust die Unbeschwertheit der Jugend zurückzugeben. Und das klappt zweifelsfrei mit Northern-SoulSounds und Hits wie „Der fünfte Four Top“, „Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort“und dem punkigen „You Are Great But People Are Shit“. Hamburger-Schule-Urgestein Andreas Dorau gesellt sich als Gastsänger auf die Bühne und singt mit „Weihnachten im Wald“einen verspäteten Christmas-Song der düsteren Art.
Kurz vor Mitternacht gehen dann die Lichter wieder an – und die gestandenen Männer im Publikum zeigen sich voller Vorfreude auf das nächste Konzert der „Liga“– dann zwischen Weihnachten und Silvester 2017.