Hamburger Morgenpost

Die Gentlemen bringen harte Kerle zum Grinsen

Ein Konzert der Extraklass­e: Bunte Luftballon­s und ganz viel Nostalgie im Knust

- Von DAVID SIEMS

Wie leicht man doch ein Lächeln auf das Gesicht von gestandene­n Männern zaubern kann: Als beim ersten Song der Liga der gewöhnlich­en Gentlemen am Mittwoch im Knust bunte Luftballon­s ins Publikum geworfen werden, freut sich das Ü40-Publikums sichtlich – wie Kinder vorm Tannenbaum.

Viele der anwesenden Herrschaft­en haben ein Bierchen in der Hand und viele Erinnerung­en im Kopf. An die frühen 90er Jahre in der Hansestadt. An Abende im Heinz Karmers Tanzcafé oder im Golden Pudel Club. Astra trinken mit Tocotronic und Blumfeld. Die glorreiche Zeit der Hamburger Schule.

Auch wenn es Die Liga der gewöhnlich­en Gentlemen damals noch gar nicht gab (dafür aber die Vorgängerb­and Superpunk), so besteht ihr Auftrag doch zum großen Teil darin, dem Publikum im Knust die Unbeschwer­theit der Jugend zurückzuge­ben. Und das klappt zweifelsfr­ei mit Northern-SoulSounds und Hits wie „Der fünfte Four Top“, „Arbeit ist ein Sechsbuchs­tabenwort“und dem punkigen „You Are Great But People Are Shit“. Hamburger-Schule-Urgestein Andreas Dorau gesellt sich als Gastsänger auf die Bühne und singt mit „Weihnachte­n im Wald“einen verspätete­n Christmas-Song der düsteren Art.

Kurz vor Mitternach­t gehen dann die Lichter wieder an – und die gestandene­n Männer im Publikum zeigen sich voller Vorfreude auf das nächste Konzert der „Liga“– dann zwischen Weihnachte­n und Silvester 2017.

 ??  ?? Die Liga der gewöhnlich­en Gentlemen im Knust. Frontmann Carsten Friedrichs (M.) ist zuständig für Texte mit Tiefgang und Witz.
Die Liga der gewöhnlich­en Gentlemen im Knust. Frontmann Carsten Friedrichs (M.) ist zuständig für Texte mit Tiefgang und Witz.

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