„Aufhören? Dafür bin ich viel zu fit“
Ehemaliger HSV-Kapitän hofft auf Neustart in Amsterdam. Ärger über Beiersdorfer-Aus in Hamburg
Die Weihnachtszeit hat Heiko Westermann mit seiner Familie in den Bergen verbracht. Kraft tanken in Österreich. Nun geht der Blick nach vorne. Für das neue Jahr hat sich der ehemalige HSVKapitän viel vorgenommen. Westermann, der zuletzt in Amsterdam nur Bankdrücker war, will noch mal angreifen. An ein Karriereende denkt der 33-Jährige nicht.
Champions-League-Qualifikation, Europa-League, niederländischer Pokal sowie die 1. und 2. Liga in Holland – in fünf verschiedenen Wettbewerben durfte Westermann für Ajax in dieser Saison ran. Klingt erst mal nicht schlecht, ist es bei der Anzahl der Spiele dann aber schon. Der Verteidiger, der im Sommer von Betis Sevilla nach Amsterdam wechselte, hat es in der kompletten Hinrunde nur auf acht Einsätze für Ajax gebracht. Die meisten Spiele (drei) machte er für die zweite Mannschaft in der Zweiten Liga, in der Ehrendivision bei den Profis stand er zuletzt Ende August auf dem Platz. 13 Ligaspiele verbrachte er bereits ohne Einsatz auf der Bank. „Natürlich hatte ich mir das im Sommer anders vorgestellt“, sagt Westermann, der den Wechsel nach Amsterdam trotzdem noch nicht bereut hat. „Es ist halt die Philosophie von Ajax auf junge Leute zu setzen. Letztlich ist eine Saison aber lang, da kann noch viel passieren.“
Wie soll es nun weitergehen? „Ich will im Winter bei Ajax angreifen“, sagt Westermann. „Ein Abgang ist für mich eigentlich kein Thema, Ich kann doch nicht dreimal im Jahr den Verein wechseln. Auch meine Familie ist in Amsterdam. “Sein Vertrag bei Ajax läuft bis 2018. Wie genau die Zukunft aussieht, lässt der ehemalige Nationalspieler offen. Fest steht nur, Gedanken über ein mögliches Karriereende macht er sich noch nicht. „Dafür fühle ich mich einfach noch viel zu fit.“
Genau im Blick hat Westermann auch immer das Geschehen beim HSV. „Ich habe viele Freunde in Hamburg, bekomme alles mit. Auch wenn der Start echt schlecht war, hatte ich immer das Gefühl, dass sie die Kurve bekommen werden. Da ist einfach zu viel Qualität“, sagt Westermann, der seinem ExVerein für die Zukunft mehr Ruhe wünscht und den Abgang von Dietmar Beiersdorfer bedauert. „Das ist sehr schade, aber so ist leider das Geschäft. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Didi.“