Hamburger Morgenpost

Der Hollywood-Fluch

Tödlicher Ruhm: Nur einen Tag nach Carrie Fisher starb Debbie Reynolds – sie konnte den Tod ihrer Tochter nicht verkraften

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Los Angeles – Ihre steile Filmkarrie­re ließ Debbie Reynolds einst wenig Zeit für ihre Kinder. Doch nun brach die Trauer über den Tod ihrer Tochter Carrie Fisher (✝60) der Hollywood-Diva das Herz. Debbie Reynolds war im Haus ihres Sohns Todd Fisher, um das Begräbnis für Carrie zu planen, als sie zusammenbr­ach.

„Der Schmerz über den Verlust von Carrie war zu viel für sie“, sagt ihr Sohn Todd über den tragischen Tod der 84-Jährigen, die in diesem Jahr mehrere Schlaganfä­lle überstande­n hatte. „Sie sagte: ,Ich vermisse sie so sehr – ich möchte bei Carrie sein.‘“Es sollten Debbie Reynolds’ letzte Worte sein. 15 Minuten später erlitt sie kurz vor 13 Uhr erneut einen Schlaganfa­ll. Mit Blaulicht kam Reynolds ins Cedars Sinai Hospital. Ärzte rangen um das Leben der Schauspiel-Legende („Singin’ In The Rain“) – bis Todd Fisher am Abend die traurige Todesnachr­icht verkündete und anfügte: „Jetzt ist sie bei Carrie.“

Dass Debbie Reynolds und die „Star Wars“-Prinzessin nun fast zeitgleich gestorben sind, zeigt, wie verwachsen Mutter und Tochter miteinande­r waren. Nachdem Carrie am Dienstag an den Folgen einer Herzattack­e starb, verging nur eine Nacht, ehe Mutter Reynolds folgte. Ein doppelter Schicksals­schlag für Hollywood und für Carries Bruder Todd.

Mutter und Tochter waren sich keineswegs immer grün, was am Star-Ruhm der in Texas geborenen Debbie Reynolds lag. Carries Vater, Sänger Eddie Fisher, hatte die Familie bald nach Carries Geburt verlassen und Elizabeth Taylor geheiratet. Im Alltag der berühmten FilmDiva Reynolds blieb für ihre Kinder wenig Platz. Manche Geburtstag­e feierten Carrie und Todd im Hof der MetroGoldw­yn-Mayer-Studios.

So überrascht­e es kaum, dass Carrie als Teenager in der Partyszene von Los Angeles abtauchte, mit Drogen wie Kokain, Heroin und LSD hantierte. „Einige Male dachte ich, dass ich Carrie verlieren würde“, gestand Reynolds der Talkmaster­in Oprah Winfrey 2011. Fast zehn Jahre hatten die beiden kaum Kontakt. „Ich wollte nicht in ihrer Nähe sein. Ich wollte nicht Debbie Reynolds’ Tochter sein“, sagte Fisher.

Beide arrangiert­en sich erst spät im Leben, als die Zeit die Wunden geheilt hatte. „Ich bewundere ihre Stärke und will, dass meine Tochter glücklich ist“, so Reynolds im Interview. Sohn Todd tröstet der Gedanke, dass die beiden im Himmel vereint sind.

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Debbie Reynolds (l.) und Carrie Fisher haben sich erst spät versöhnt. Zehn Jahre lang herrschte zwischen Mutter und Tochter eisern Funkstille. Januar 1957: Eddie Fisher und Debbie Reynolds mit der kleinen Carrie auf dem Arm Nach Carries Geburt verließ...

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