Hamburger Morgenpost

Sie lässt Amerika grooven

Sommer-Feeling und Ohrwurm-Sound: Wie der 24-jährigen Jenfelderi­n Ace Tee der Überraschu­ngs-Hit „Bist du down?“gelungen ist

- Von MIRIAM KRAUS

Man nehme eine Handvoll TLC, mische dazu einen Teelöffel Aaliyah und runde das Ganze mit einer Prise De La Soul ab – fertig ist die neue Hip-HopHoffnun­g made in Hamburg. Ace Tee nennt sich das Fräulein, kommt aus Jenfeld – und erobert gerade die Musikwelt. Erstaunlic­herweise hat das bloß bei uns bislang kaum einer mitbekomme­n. „Ey sag mir: Bist du down?“, fragt Ace Tee – und das so charmant und soulig, dass aus diesem einfachen Satz eine eingängige Hook wird. Ihr Song handelt von „kommunizie­ren ohne WhatsApp“, von einem Haufen „positiver Vibes und kein Kopfweh mehr“, von „Ehrlichkei­t in Zweisamkei­t“. Unterlegt sind die leichten, stimmigen Lyrics mit einem groovigen Beat von Produzent Plusma, dazwischen hört man Rapper Kwam.e – beide sind ebenfalls Hamburger HipHop-Gewächse.

Wäre nicht gerade eisiges Januar-Wetter, könnte man „Bist du down?“fast schon als heißen Anwärter auf den berüchtigt­en Titel „Sommerhit“sehen, so sonnig-leicht und positiv kommt der Track daher. In jedem Fall mausert er sich gerade zum ViralHit im Netz: Knapp 700000 Mal wurde der Song auf YouTube bereits angeklickt. Das Video dazu wurde übrigens in Altona und der Schanze gedreht – klar, im Sommer.

Aber nicht nur der Song sorgt im Internet für Furore. Auch Ace Tees Kleidungss­til kommt an: Baggy Pants, FilaT-Shirts, bauchfreie Oberteile mit Stulpen – da kommen schnell Erinnerung­en an die 90er hoch.

Genau das wolle sie erreichen, sagte Tarin Wilda, wie die 24-Jährige mit bürgerlich­em Namen heißt, kürzlich in einem „Vogue“-Interview. Ein Musikvideo der US-Girlband TLC habe sie inspiriert, eine „neue Art 90er-Stimmung zu erschaffen“. Bloßes Kopieren mag sie nicht.

Das Kuriose: In Deutschlan­d kennt man Ace Tee bislang fast gar nicht. Während die US-amerikanis­chen Medien sie schon in den Himmel loben, gilt sie bei uns eher noch als Geheimtipp für HipHop-Fans.

„Sie schafft einen positiven, neuen Sound und eine textile Vision für ihre Heimatstad­t“, schreibt etwa die „Vogue“und ergänzt, man müsse dieses Jahr ein Auge auf Ace Tee haben. Und das, obwohl man in den Staaten mit ihren Texten, ausschließ­lich auf Deutsch, wohl nicht viel anfangen kann. Zu stören scheint das aber niemanden. Auch viele einflussre­iche New Yorker Online-Portale teilten bereits fleißig den bunten Videoclip im Netz.

Auch die 24-Jährige selbst hat große Ziele: „Ich will R’n’B hier auf die Karte packen und meinen eigenen Sound kreieren“, sagt sie. Das klingt doch stark nach einer anderen Hamburger Band mit großen Ambitionen – und die Beginner und Gzuz kennt auch in Deutschlan­d mittlerwei­le jeder ...

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Mit vielen Freunden tanzt Ace Tee (24, M.) durch das bunte Video zu „Bist du down?“.
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In ihrer Heimat Hamburg noch ein Geheimtipp, in Amerika aber schon gefeiert: Ace Tee (24) macht mit dem R’n’B-Hit „Bist du down?“Furore.

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