Hamburger Morgenpost

„In Boston gibt’s eine Heroin-Epidemie“

Ken Casey von den Dropkick Murphys über den Tod, Fußball und Donald Trump

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Die Bostoner Band Dropkick Murphys begeistert schon seit Mitte der 90er mit Folk-Punk, zu dem man besonders gut tanzen und trinken kann. Weil sie bald in der Sporthalle spielen und gerade ihr neues Album „11 Short Stories Of Pain And Glory“erschienen ist, sprach MOPOP mit Gründungsm­itglied Ken Casey.

MOPOP: Was kam zuerst – die Liebe zum Irish Folk oder zum Punkrock? Ken Casey:

Irish Folk kenne ich seit meiner Kindheit, aber damals liebte ich ihn noch nicht. Meine erste Liebe war Punkrock. Durch coole Bands wie die Pogues bin ich dann aber auch wieder beim Folk gelandet.

Ich finde die Kombinatio­n von Folk, Punkrock und Bier ja magisch. Geht Ihnen das auch so? Haben Sie dafür eine Erklärung?

(lacht) Das stimmt! Die Genres sind beide rebellisch, aber auch richtig gut für Partys. Die irischen Melodien und Geschichte­n und die Punkrock-Energie haben einfach die perfekte Chemie.

Auf dem Album ist ein „You’ll Never Walk Alone“-Cover – da kollaborie­ren Sie mit dem FC St. Pauli. Es gibt Shirts, Schals und eine limitierte Single. Wie kam’s dazu?

Der Verein ist auf uns zugekommen – und uns gefällt, wofür er steht.

Sie haben ja auch die Hymne für die Boston Red Socks gemacht. Das ist zwar ein anderer Sport, aber sind die jetzt nicht böse?

(lacht) Alles gut! Den Besitzern der Red Socks gehört ja auch der FC Liverpool. Die sind uns auch verbunden, genauso wie Celtic Glasgow. Und das ist ja wiederum der Freundscha­ftsverein von St. Pauli … Alles ein Dunstkreis!

Ursprüngli­ch bezieht sich der Song nicht auf Fußball, sondern darauf, mit Trauer fertig zu werden.

Ja, das war auch die Motivation für uns, ihn zu covern. In Boston und anderen Großstädte­n gibt’s gerade eine regelrecht­e Heroin-Epidemie, viele Leute sterben. Ich war in den vergangene­n

VERLOSUNG

Die MOPO verlost 2x2 Tickets fürs Konzert sowie je einmal das neue Album als Vinyl. Viel Glück – die Daumen sind gedrückt!

Teilnahme am Gewinnspie­l unter (01378) 22 05 26 und „Dropkick Murphys“nennen (0,50 €/Anruf aus dem dt. Festnetz/ems; Mobilfunk abweichend). Oder per SMS bitte genau wie folgt: MOPO DROPKICK MURPHYS VORNAME NAME STRASSE NR PLZ ORT. Als Empfängern­ummer die 8 28 22 wählen, keine Vorwahl erforderli­ch (0,50 €/SMS). Der Rechtsweg ist ausgeschlo­ssen. Teilnahmes­chluss: 18.1. (heute), 24 Uhr. zwei Jahren bestimmt auf 40 Trauerfeie­rn. Wir wollen die Hinterblie­benen mit dem Song trösten.

Ist das aktuelle Album Ihr bisher politischs­tes?

Nein, wir hatten schon expliziter­e politische Alben. Wir haben es aufgenomme­n, lange bevor feststand, wer die Wahl gewonnen hat. Da hielt man Donald Trump noch für einen Scherz.

Wie geht’s Ihnen denn mit dem zukünftige­n Präsidente­n?

Na ja, wir müssen uns mit dieser Realität eben abfinden. Ich hoffe, dass die Politik ihn kontrollie­ren kann und dass die vier Jahre einen neuen Kandidaten hervorbrin­gen, der ein guter Mensch ist. Und ich hoffe auch immer noch, dass ein Skandal seine Präsidents­chaft verhindert. Das Schlimmste für mich als Vater ist, dass ich meinen Kindern jetzt nicht mehr erzählen kann, dass „Präsident“der beste Job der Welt ist. Dieser Präsident ist einfach nur peinlich! Das Interview führte FREDERIKE ARNS Konzert: Sporthalle, 30.1., 20 Uhr, 39 Euro, mit Slapshot und Skinny Lister Album: „11 Short Stories Of Pain And Glory“(Pias/Born And Bred)

 ??  ?? In Boston wächst man mit Irish Folk auf – die Dropkick Murhys kombiniere­n ihn mit Punkrock. MOPOP sprach mit Bassist Ken Casey (3. v. l.).
In Boston wächst man mit Irish Folk auf – die Dropkick Murhys kombiniere­n ihn mit Punkrock. MOPOP sprach mit Bassist Ken Casey (3. v. l.).
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