Alle lieben Papadopoulos
Nach seinem Siegtor gegen Leverkusen schwärmen Trainer ung Spieler von dem Verteidiger.
Kyriakos Papadopoulos und der HSV – kann das wirklich gutgehen? Zumindest leichte Zweifel waren angebracht, als die Hamburger den Griechen im Winter aus Leipzig holten. Sehr dick war seine Krankenakte, dazu kaum Spielpraxis. Alles kein Problem, muss man mittlerweile festhalten. Sein Herz ist größer als alles andere und sein Kopf allspiel eine Waffe, die ihresgleichen sucht.
Es passte perfekt ins Drehbuch dieser Partie, dass ausgerechnet Papadopoulos der Matchwinner war. Mit Leverkusen kam der Verein in den Volkspark, der den Griechen im Sommer zunächst nach Leipzig und im Winter nun nach Hamburg verliehen hatte. Für „Papa“ein besonderes Spiel. „Er war heiß wie Frittenfett“, so Lewis Holtby. Zu sehen war das in jeder Sekunde und jeder Szene auf dem Platz. Papa haute sich voll rein, ging kompromisslos in jeden Zweikampf und signalisierte bei jeder Standardsituation, dass er den Ball auf den Kopf haben will. In der 76. Minute wurde der 24Jährige von Nicolai Müller gefunden. Sein Tor feierte er ausgelassen vor der Nordkurve, wie man es selten von einem Spieler sieht, der gerade gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber getroffen hat. Pure Emotionen statt Gedanken an irgendwelche Vertragsverhältnisse.
„Papa ist vorangegangen, hat alle mit seiner Art mitgezogen. Er hat dieses Tor machen wollen“, erklärte Markus Gisdol, der alle Skeptiker nur müde belächeln kann. „Ich habe immer gewusst, was wir da bekommen. Wenn wir über Mentalität und Herz sprechen, ist das ein Spieler, den ich mir wünsche. Er liefert in jedem Spiel genau das ab, was wir wollen. Er ist ein wichtiger Impulsgeber.“
Als „brutal positiv verrückter Typ“wird Papadopoulos von seinen Mannschaftskollegen bezeichnet. „Er kommt extrem über den Willen und hat eine enorme Ausstrahlung“, sagt Mergim Mavraj. Immer wieder beeindruckt sind die Mitspieler zudem von seiner Stärke beim Kopf all. „So ein Kopf allspiel habe ich noch nie gesehen“, meint Müller. Matthias Ostrzolek geht noch einen Schritt weiter und sagt: „Der kann aus elf Metern härter köpfen, als ich schießen.“
„Papa“, die Kopf allmaschine mit dem großen Herzen. So lieben ihn die Fans und Mitspielern schon jetzt. Nur er selbst bleibt ganz cool. Sein Kommentar zum Spiel: „Ich bin immer motiviert. Wir haben gut gekämpft, wie eine richtige Mannschaft. Das freut mich.“